Um Entspannung bemüht: Südkorea entfernt Lautsprecher an der Grenze zu Nordkorea

Südkorea hat begonnen, seine Lautsprecher entlang der Grenze zu Nordkorea abzubauen, die bisher für die Ausstrahlung von Propaganda genutzt wurden, wie „Reuters" berichtet. Die Maßnahme ist Teil der Bemühungen von Präsident Lee Jae Myung, die Spannungen mit Nord-Korea zu reduzieren. 

Seit Lee im Juni diesen Jahres sein Amt übernommen hat, hat er sich dafür eingesetzt, die Beziehungen zu Nordkorea zu verbessern. Seine Administration hatte bereits zu Beginn seines Amtsantritts die propagandistischen Sendungen abgeschalten.

Lautsprecher informierten über Demokratie und Kapitalismus

Im Juni 2024 begann Südkorea mit den Lautsprecherübertragungen, weil Nordkorea fast tausend Müllballons über die Grenze geschickt hatte. Südkorea sagte, die Sendungen sollten „Botschaften des Lichts und der Hoffnung" für das nordkoreanische Militär und die Bürger bringen.  

Die Lautsprecher verbreiteten weltweite Nachrichten und Infos über Demokratie und Kapitalismus, gemischt mit K-Pop-Musik. Man geht davon aus, dass der Schall mehr als 20 Kilometer weit nach Nordkorea drang.

Kim Yo Jong
Kim Yo Jong, Schwester des nordkoreanischen Diktators, hier auf einem Foto aus dem Jahr 2022, weist die Annäherungsversuche aus dem Süden barsch zurück AP

Nordkorea lehnt Dialog-Angebot erneut ab

Trotz Südkoreas Initiative zeigt Nordkorea bislang kein Interesse an Gesprächen. Kim Yo Jong, die Schwester des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un und einflussreiche Parteifunktionärin, erklärte laut „Newsweek": „Egal wie verzweifelt die Regierung Lee Jae Myung versuchen mag, sich durch scheinbar rechtschaffene Maßnahmen unsere Aufmerksamkeit zu sichern und internationale Anerkennung zu gewinnen, wird sich nichts an der Haltung unseres Staates gegenüber dem Feind ändern."

Die koreanischen Staaten sind weiterhin offiziell im Kriegszustand, da der Konflikt von 1950 bis 1953 lediglich mit einem Waffenstillstand endete.