Nach Zoll-Eskalation: Trumps Börsen-„Blutbad“ befeuert wilde Spekulation – „Akt der Kriegsführung“
Die Börsen reagieren auf Trumps neue Zölle. Viele Anleger werden panisch, die Aktien stürzen ab. Für die US-Wirtschaft ist das nichts Gutes. Ist das alles Teil von Trumps perfidem Plan?
Washington, D.C. – US-Präsident Donald Trump hat mit den neuen Zöllen womöglich ein Eigentor geschossen. Denn die Folgen treffen die amerikanische Wirtschaft und heimische Firmen mit voller Wucht. Auch den US-Börsenmarkt bringt Trump mit den Zöllen ins Schlingern. Doch was wäre, wenn das alles genau der Plan war?
Nach Trumps Zöllen rauschen die Aktien in den Keller – steckt eine Strategie dahinter?
Seit Wochen schon fallen die Kurse durch Trumps Zollpolitik, die nun in einen weltweiten Handelskrieg zu münden droht. Die Sorge vor einer US-Rezession, bereits „Trumpcession“ genannt, verleitet Anleger dazu, sich von US-Anlagen abzuwenden. Unmittelbar nach Verkündung der neuen Zölle erfolgte der Einbruch prompt: Der S&P 500 Aktienindex, ein Aktienindex, der die Aktien von 500 führenden börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst, verlor am Donnerstag (3. April 2025) bei Börsenschluss 4,84 Prozent.

Besonders groß waren die Verluste an der von großen Technologietiteln geprägten Nasdaq-Börse. Der Nasdaq 100 sackte um 5,4 Prozent auf 18.521,48 Punkte ab und fiel ebenfalls auf den tiefsten Stand seit September 2024. Etliche Chipaktien brachen prozentual zweistellig ein.
Trumps Zölle haben Folgen für den Börsenmarkt – Präsident bleibt optimistisch: Geht sein Plan auf?
In den sozialen Medien kursieren Theorien, dass Trump den Börsen-Crash bewusst zum Absturz gebracht haben könnte. Auslöser war ein TikTok-Video, welches Trump auf seinem Truth-Social-Account erneut teilte. In dem Video wird die Theorie erläutert, dass Trump den Markt „mit Absicht“ zum Absturz bringt, um die US-Notenbank zu zwingen, die Zinssätze zu senken. Dadurch ließen sich die US-Schulden günstig zurückzahlen, die Hypothekenpreise würden sinken, behauptet der Clip. Bereits in der Vergangenheit hatte Trump die Notenbank zu niedrigeren Zinssätzen gedrängt, jedoch hatte die Bank angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit zuletzt im März den Zinssatz unverändert zwischen 4,25 Prozent und 4,5 Prozent belassen.
Zudem könnten Trumps Zölle Firmen zwingen, in den USA zu produzieren und ihre Produktionsstandorte umzulagern. Bauern müssten ihre Lebensmittel in den USA verkaufen, was die Preise senken würde.
Spekulationen über Trumps Zollpolitik – Börsen-Crash mit Absicht?
Doch wie wahrscheinlich ist es, dass Trump, wie in dem Video dargestellt, mit seinen Zöllen und den damit verbundenen Folgen eine bestimmte Strategie fährt? Trumps jüngste Reaktionen lassen ihn zuversichtlich wirken. Unmittelbar nach der Börsenentwicklung reagierte der US-Präsident gelassen. „Die Märkte werden boomen, die Aktienkurse werden boomen, das Land wird boomen“, sagte Trump laut Newsweek an dem Tag vor Reportern. „Ich denke, es läuft sehr gut“, so der US-Präsident, nachdem er das gewaltige Zollpaket auf den Weg gebracht hatte.
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Selbst nach dem Börsen-Chaos und Chinas harter Reaktion auf die US-Zölle blieb Trump optimistisch und betonte, dass sich an seinem Kurs nichts ändern würde. „An die vielen Investoren, die in die Vereinigten Staaten kommen und große Mengen Geld investieren: Meine Politik wird sich nie ändern. Dies ist eine großartige Zeit, um reich zu werden, reicher als je zuvor!“ , schreibt Trump auf der Plattform Truth Social.
Zölle sind laut Einschätzung von Experten ein mächtiges Instrument, um anderen Wirtschaften zu schaden. So sagte der amerikanische Investor Warren Buffet auf eine Frage von CBS News über die wirtschaftliche Auswirkung von Zöllen, dass Zölle „in gewisser Weise ein Akt der Kriegsführung“ seien.
Trump verhängt neue Zölle: Sorge vor Eskalation im Handelskrieg
Nach Verkündung der neuen Zölle am Liberation Day scheint ein Handelskrieg mit der EU unausweichlich. Ein globaler Handelskonflikt könnte die Weltwirtschaft insgesamt in eine tiefe Krise stürzen. Einige Länder haben angekündigt, sich zu wehren – neben China kündigte auch die EU Gegenmaßnahmen und eine Giftliste an.
Trump hatte zehnprozentige Zolle auf fast alle Importe in die USA erhoben. Ein Importzoll funktioniert ähnlich wie eine Steuer. Die Abgabe muss vom importierenden Unternehmen gezahlt werden – in diesem Fall also von Firmen in den USA. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass die importierenden Firmen die höheren Kosten nicht einfach selbst tragen, sondern an die Verbraucher weitergeben. So steigen die Preise, die Inflation könnte wieder angeheizt werden. In den vergangenen Wochen hatte Trump Bedenken, dass neue Zölle vor allem amerikanische Verbraucher durch höhere Preise belasten werden, stets abgetan und von vorübergehenden kleineren „Störungen“ gesprochen. (bohy)