Kommt es zum großen TV-Knall? Streaming-Anbieter droht mit Bundesliga-Rückzug

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Im Streit um die Bundesliga-TV-Rechte könnte DAZN einen drastischen Schritt gehen. Die Entscheidung des Schiedsgerichts im Rechtsstreit mit der DFL steht bevor.

Frankfurt – Die Fernsehrechte der Fußball-Bundesliga stellen einen wesentlichen Pfeiler in der Vermarktungsstrategie sowohl der Deutschen Fußball Liga (DFL) als auch des Streamingdienstes DAZN dar. Sie ermöglichen den Zugriff auf einen der populärsten sportlichen Wettbewerbe in Europa und generieren beträchtliche Einnahmen.

DAZN-Geschäftsführerin zieht radikale Maßnahmen in Betracht

Derzeit befindet sich DAZN in einem Rechtsstreit mit der DFL bezüglich der Vergabe des Rechtepakets B für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29. Dieses Paket beinhaltet 196 Live-Spiele, einschließlich der begehrten Freitagabend- und Samstagnachmittagsspiele.

Obwohl DAZN ein höheres Gebot als der Wettbewerber Sky abgegeben hatte, wurde das Paket nicht an sie vergeben. Die DFL äußerte Bedenken hinsichtlich der finanziellen Stabilität von DAZN und forderte eine kurzfristige Bankgarantie, die der Streamingdienst nicht rechtzeitig vorlegen konnte. In der Folge wurde das Paket an Sky vergeben, deren Gebot angeblich deutlich niedriger war. DAZN hat daraufhin ein Schiedsgericht eingeschaltet, um diese Entscheidung anzufechten.

Es gibt derzeit einen Rechtsstreit um die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga.
Es gibt derzeit einen Rechtsstreit um die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga. © IMAGO/Grant Hubbs

In einem Gespräch mit dem Magazin Capital deutete Alice Mascia, die Geschäftsführerin von DAZN in Deutschland, an, dass ein kompletter Rückzug aus der Bundesliga eine Möglichkeit sein könnte, sollte das Schiedsgericht nicht zu Gunsten von DAZN entscheiden. Mascia betonte jedoch, dass der Streamingdienst weiterhin an einer Lösung interessiert sei und Deutschland als wichtigen Markt sehe. „Wir schließen nichts aus“, sagte sie und betonte, dass es sich um eine geschäftliche Angelegenheit handele, die sachlich geklärt werden müsse.

Urteil des Schiedsgerichts steht unmittelbar bevor

Die finanziellen und strategischen Aspekte von DAZN spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Der Hauptinvestor Len Blavatnik hat seit dem Start über sechs Milliarden Dollar in Rechte, Technologie und Personal investiert. Diese Investitionen haben DAZN eine starke Marktposition verschafft und das Unternehmen plant, ab 2025 Gewinne zu erzielen. Trotz der aktuellen Herausforderungen ist der Streamingdienst entschlossen, seine Präsenz im Sportmedienmarkt zu erweitern.

Die Entscheidung des Schiedsgerichts, die am Dienstag (24. September) erwartet wird, könnte weitreichende Konsequenzen für die Übertragungen der Bundesliga in Deutschland haben. Sollte DAZN tatsächlich aus der Bundesliga aussteigen, könnte dies die Fernsehlandschaft erheblich verändern. (smr)

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