Korruption im Bundestag! Münchner Regisseur Daniel Harrich deckt in ARD-Film „Am Abgrund“ auf

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Hat über kriminelle Geschäfte deutscher Bundestagsabgeordneter mit Aserbaidschan zwei Filme gedreht: der Münchner Investigativjournalist Daniel Harrich. © Gerhard Blank/BR

Der Münchner Regisseur Daniel Harrich enthüllt in ARD-Filmen „Am Abgrund“ kriminelle Geschäfte deutscher Bundestagsabgeordneter mit Aserbaidschan.

Daniel Harrich („Der blinde Fleck“) hatte mal wieder den richtigen Riecher. Oder haben der mehrfach preisgekrönte Münchner Investivjournalist und sein Team mit ihren Recherchen den Stein überhaupt erst ins Rollen gebracht? „Das würde ich mir nie anmaßen zu behaupten – ich freue mich einfach nur irrsinnig, dass Bewegung in die Sache kommt“, sagt der Regisseur im Gespräch mit unserer Zeitung. Wie berichtet, hat die Generalstaatsanwaltschaft München aufgrund des Verdachts auf Korruption Anklage gegen die ehemaligen Bundestagsabgeordneten Axel E. Fischer (CDU) und Eduard Lintner (CSU) erhoben. Die Beschuldigten sollen hohe Geldzahlungen aus Aserbaidschan erhalten haben. Dafür sollen sie politische Interessen des autoritären Regimes vertreten und Menschenrechtsverletzungen gedeckt haben. Exakt das also, worüber am 6. März 2024 zwei neue Filme von Harrich berichten werden: Dann zeigt das Erste ab 20.15 Uhr seinen Spielfilm „Am Abgrund“ – unter anderem mit Heiner Lauterbach und Hans-Jochen Wagner – und im Anschluss seinen gleichnamigen Dokumentarfilm.

Ein ARD-Themenabend widmet sich den illegalen Geschäften

Für beide haben der 40-Jährige und sein Team jahrelang recherchiert. Sind tief vorgedrungen in die illegalen Geschäfte von deutschen Politikern mit diktatorischen Regierungen. Im Dokumentarfilm begleiten sie den unter anderen den Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe (SPD), Leiter der deutschen Delegation im Europarat. Auf Frank Schwabes Antrag hat der Europarat vergangene Woche der Delegation der Republik Aserbaidschan die Akkreditierung entzogen. Daniel Harrichs Recherchen enthüllen, warum Abgeordnete weggeschaut haben, wenn in Aserbaidschan Wahlen gefälscht wurden, warum sie schweigen, wenn Oppositionelle in europäische Länder wie Deutschland verfolgt und sogar ermordet wurden. Die Recherchen zeigen, wie das Netz aus Korruption den Europarat und den Bundestag erfassten. „Aiserbaidschan wirkt weit weg, doch unser Land ist in den Raubbau an Mensch und Natur verwickelt. Wir können nicht mehr wegschauen“, betont Daniel Harrich. Ein erster Schritt ist getan.

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