„Die halten mich auf Trab“: Nettelkofenerin feiert 90. Geburtstag und entlarvt Unruhestifter

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Damen-Trio: Landratsstellvertreterin Angelika Obermaier (l.), Regina Offenwanger, Grafings 3. Bürgermeisterin (r.) und Maria Steinegger. © Stefan Rossmann

Kürzlich feierte Maria Steinegger aus Nettelkofen ihren 90. Geburtstag. Trotz ihres hohen Alters ist die Jubilarin noch sehr aktiv: Vom Stammtisch bis zur Gartenarbeit – nur eine Sache bringt sie manchmal aus der Ruhe.

Nettelkofen – An ihrem Geburtstag hat es Maria Steinegger schon früh aus dem Bett getrieben. „Ich war noch beim Friseur“, erzählt die Seniorin und streicht sich durch die leicht auftoupierten Haare. Um ihren Hals trägt sie eine goldene Kette mit einem Herzchen-Anhänger, in ihren Ohrlöchern stecken die dazu passenden Ohrringe. „Das muss schon sein“, erklärt die Nettelkofenerin ihren schicken Auftritt. Schließlich feiere sie nur einmal ihren 90. Geburtstag.

Stolz auf ihre Enkel: Jubilarin verbringt gerne Zeit mit der Familie

1934 erblickt Maria Steinegger als gebürtige Haidwang in Aßling das Licht der Welt. Sie erlebt eine einfache, aber stark vom Zweiten Weltkrieg geprägte Kindheit. Als Zweitälteste von insgesamt vier Kindern muss sie schon früh Verantwortung auf dem familieneigenen Hof übernehmen. Mit dem Kriegseinzug des Vaters schlüpft Maria schließlich sogar in die Mutterrolle für ihre beiden jüngeren Geschwister, die sie bis heute nicht abgelegt hat. Mit dem Ende des Krieges kehrt wieder mehr Normalität in den Alltag der Aßlingerin ein und die sie beginnt eine Lehre als Schneiderin.

Ende der 1950er Jahre lernt Maria Steinegger schließlich ihren späteren Ehemann Sepp kennen. „Das war beim Tanzen am Marktsonntag in Grafing“, erinnert sich die 90-Jährige lachend. Damals habe es auf der Tanzfläche des Kastenwirts gefunkt. 1959 heiratet das Paar. Mit den Kindern lassen sich die frisch Vermählten jedoch etwas Zeit. Erst 1966 erblickt Sohn Sepp jr. die Welt, zwei Jahre später folgt Sohn Hans. Mittlerweile zählt die Nettelkofenerin drei Enkelkinder: Florian, Katharina und Kilian. „Die sind alle was geworden“, betont sie voller Stolz. „Ich freue mich immer, wenn sie kommen“, sagt sie mit leuchtenden Augen.

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Stammtisch, Garten und Katzen: Maria Steinegger hat einen lebendigen Alltag

Einen Termin hält sich Maria allerdings jede Woche frei – da hat sie selbst für ihre Enkel keine Zeit: Jeden Mittwoch fährt die Seniorin mit dem Auto zu ihrem Stammtisch nach Zellerreit (Kreis Rosenheim). Dort trifft sie sich mit ihren Freundinnen zum Ratschen. Danach genießt die 90-Jährige wieder die Ruhe auf ihrem Hof. Dort kümmert sie sich liebevoll um die farbigen Blumentöpfe an Balkon und Eingangstür, werkelt im Garten und verwöhnt ihre beiden Katzen Ludwig (Wiggerl) und Sissi.

„Die halten mich auf Trab“, sagt Maria Steinegger über die Unruhestifter, die ihr nahezu täglich einen Liebesbeweis in Form einer toten Maus in den Hausflur legen. „Sie wollen mir halt zeigen, was sie geleistet haben“, winkt die Seniorin den starken Jagdtrieb ihrer Katzen ab. Sowieso ist Maria Steinegger nur aus der Ruhe zu bringen, wenn ihr Wiggerl einmal längere Zeit nicht auftaucht. „Dann trommelt sie die ganze Familie zusammen, dass wir den Kater suchen müssen“, erzählt Sohn Sepp Steinegger lachend.

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