Julia Engelmanns neuer Roman „Himmel ohne Ende“: Mut tut gut

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Als Poetry Slammerin wurde sie bekannt: die Autorin Julia Engelmann. © Archiv

Am 23. Juli 2025 erscheint Julia Engelmanns Roman „Himmel ohne Ende“. Eine gelunge Coming-of-Age-Geschichte der Poetry Slammerin. Unser Buchtipp.

Mit einem Youtube-Video fing alles an. Julia Engelmanns Auftritt beim 5. Bielefelder Hörsaalslam am 7. Mai 2013 wurde im Internet mehr als 13 Millionen Mal angeschaut. Bei diesem Poetry Slam, einem literarischen Wettbewerb, bei dem jeder seine eigenen schriftstellerischen Werke vortragen kann, rief die damals 20-Jährige dazu auf, sein Leben zu nutzen und das Beste daraus zu machen. Es folgten Gedichtbände, zwei Musikalben – und heute erscheint der erste Roman von Deutschlands bekanntester Poetry Slammerin.

„Himmel ohne Ende“ ist die konsequente Weiterführung der mutmachenden Botschaft dieser jungen Frau, die im Gespräch mit unserer Zeitung einmal ihre Einstellung zum Leben so beschrieben hat: „Ich glaube, dass Gedanken unglaublich stark sein können. Wenn ich für mich spreche: Ich kann oft Dinge nicht ändern, wie sie sind, aber ich kann die Art ändern, wie ich darauf blicke. Schon allein daher finde ich, dass es von guten Gedanken gar nicht genug geben kann.“ In diesem Büchlein schenkt sie uns eine ganze Menge davon.

Julia Engelmann gelingt ein warmherziges Buch über Freundschaft

Es ist ein klassischer Coming-of-Age-Roman, in dem sich Teenager sofort wiederfinden werden – und jeder, der selbst einmal jung gewesen ist. Hauptperson Charlie ist 15 und vermisst ihren Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hat. Ihre Mutter ist keine große Hilfe, viel zu sehr mit ihrem neuen Freund beschäftigt. Und dann wird Charlie auch noch von ihrer besten Freundin im Stich gelassen. Engelmann gelingt es, das Lebensgefühl ㈠Heranwachsender spürbar zu machen – dieses Hin und Her zwischen sich wahnsinnig erwachsen fühlen und am liebsten nur in Mamas Arm kuscheln wollen. Durch einen neuen Schüler in der Klasse lernt Charlie, umzudenken, neue Wege zu gehen. Ein melancholisches, nostalgisches, warmherziges Buch über Einsamkeit, Zweifel, Mut, Familie und Freundschaft – vor allem der zu sich selbst. Julia Engelmann: „Himmel ohne Ende“. Diogenes, Zürich, 329 Seiten; 25 Euro.

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