Wie sich zwei Renntage doch gleichen können: zweimal Platz 7 in der Superpole, zweimal Platz 4 im WM-Lauf. An beiden Tagen der Supersport-WM im tschechischen Most hat der Pflugdorfer Motorradprofi Marcel Schrötter ordentlich gepunktet. Endlich wieder.
Pflugdorf/Most - Nach einer langen Durststrecke freuten sich die #23 und das Prager Team WRP Racing gleichermaßen über den kleinen Befreiungsschlag: endlich wieder deutlich in den Top Ten, endlich wieder ordentlich Punkte für die Gesamtwertung der FIM-Supersport-WM 2025. Und da machte Schrötter gleich mal einen deutlichen Sprung nach vorn – auf Platz 7 mit insgesamt 81 Zählern.
Nach den ersten zehn Weltmeisterschafts-Rennen rückt er seinem Saisonziel „Top Five“ wieder ein Stück näher. Am Saisonende auf dem Podium? Das wird nicht leicht, denn auf den aktuell Drittplatzierten, Tom Booth-Amos aus England, fehlen noch 50 Punkte. Einsam an der WM-Spitze ist derzeit der Italiener Stefano Manzi (185).
Im ersten „Heimrennen“ am Samstag machte der 32-jährige Lechrainer nach dem Start aus der dritten Reihe gleich einen Platz gut und raste mit seiner Ducati Pangiale V2 als Sechster am Start-Ziel-Bereich vorbei. Diese Position musste Schrötter wenig später vorübergehend wieder abgeben, ließ sich aber nicht aus dem Rhythmus bringen und kämpfte sich schnell zurück. Vier Runden vor Schluss übernahm die #23 den 4. Platz und hielt ihn bis ins Ziel. Das erste Top-Ergebnis seit langem ist eine Erleichterung für den ehrgeizigen Pflugdorfer. Er sagt ehrlich: „Wir hatten auch ein bisschen Glück, denn eine Runde mehr und ein paar Leute von hinten hätten mich überholt.“ Reifenverschleiß.
Gleichwohl: Am Sonntag wollte Schrötter den Aufwärtstrend mit einem weiteren starken 19-Runden-Rennen vor den vielen Fans aus seiner bayerischen Heimat bestätigen. Abermals auf Position 7 startend, fehlte ihm anfangs jedoch ein wenig Vertrauen in seine Rennmaschine und deren Pneus; er fiel zeitweise gar auf Platz 12 zurück. Doch spätestens ab Beginn der zweiten Rennhälfte machte der Pflugdorfer Boden gut. Schrötter fuhr die sechstschnellste Rennrunde und hatte bei der Zieldurchfahrt nur 1,3 Sekunden aufs Podest. Auch der Rückstand auf die Siegerzeit war mit knapp fünf Sekunden zehn Sekunden geringer als am Samstag.
Nicht ganz zufrieden
„Auch das heutige Rennen war sehr gut“, sagte Marcel Schrötter am Sonntagnachmittag. „Zweimal Vierter zu werden, ist etwas, worauf ich ein bisschen stolz sein kann. Nach den letzten Wochen hätte ich das nicht unterschrieben“, gibt er offen zu, ist mit seinem Gefühl für das Motorrad „noch nicht ganz zufrieden“. Nur noch „ein paar kleine Schritte“ fehlten, um wieder ums Podium zu kämpfen.
Nächste Gelegenheit dafür gibt es in zweieinhalb Wochen auf dem Misano World Circuit „Marco Simoncelli“ in Italien – bei den WM-Rennen 11 und 12.