Alpenverein saniert Hörnle-Hütte und bittet um Spenden

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Ein Sanierungsfall: Im Innenbereich der Hütte musste der Boden komplett herausgerissen werden. © AV Peißenberg

Mit viel ehrenamtlichem Engagement saniert der Alpenverein Peißenberg derzeit seine Selbstversorgerhütte an der Hörnle-Südflanke. Und hat eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen.

Die Hörnle-Hütte des Peißenberger Alpenvereins ist ein fester Anker im Vereinsleben – und sie entfaltet auch darüber hinaus gesellschaftliche Relevanz. Im vergangenen Jahr wurden knapp 2200 Übernachtungen registriert, darunter nicht nur AV-Mitglieder, sondern auch Jugend- und Freizeitgruppen sowie Schulen und Familien. „Die Hütte ist ein Riesenglück für uns“, schwärmt Annette Siano-Kaspar, die in der Sektion zusammen mit Manfred Mark für das Hüttenmanagement zuständig ist.

Obwohl das Hörnle ein von Touristen und Ausflüglern stark frequentierter Berg ist, bietet die AV-Hütte an der Hörnle-Südflanke abseits des Gipfeltrubels Bergidylle pur mit einem wunderbaren Blick in die Ammergauer Alpen. Im Vergleich zu anderen Bergunterkünften verfügt die in den 1920-er Jahren errichtete und im Lauf der Jahre immer wieder erweiterte Hörnle-Hütte über Strom- und Wasseranschlüsse. Und die Hütte ist im Grunde für jedermann erschwinglich. Zahlt man andernorts schon mal bis zu 100 Euro pro Person, können erwachsene AV-Mitglieder für sieben Euro plus Kurbeitrag auf der Hörnle-Hütte übernachten. „Wo kriegt man das heute noch? Die Hütte soll sich jeder leisten können“, so Mark.

Um den „Hüttenzauber“ weiterhin kostengünstig anbieten zu können, braucht der Peißenberger Alpenverein aber nun finanzielle Unterstützung. Die Grundbausubstanz der Hörnle-Hütte, so bestätigt Mark, ist zwar „sehr gut in Schuss“. Aber im Laufe des vergangenen Jahres wurden an den faulenden Bodenschwellen massive Schäden festgestellt. Die Hütte musste in zwei Räumen komplett entkernt werden. Nun muss der Fußbodenaufbau erneuert und die tragenden Wände und Decken neu aufgebaut werden. „Das Bild der Hütte wird sich im Innenbereich verändern. Aber es war einfach notwendig“, so Siano-Kaspar. Im Zuge der Bauarbeiten werden die betroffenen Bereiche zudem einer energetischen Sanierung unterzogen. Auch die Innenausstattung wie die Sitzbänke und die Küche sollen modernisiert werden.

Sanierung kostet rund 52 000 Euro

Vieles stemmt der Alpenverein bei der Renovierung in Eigenleistung. Die Hilfsbereitschaft innerhalb der Sektion ist groß. Lediglich Spezialgewerke wie die Estrichverlegung werden an Firmen vergeben. Doch die Eigenleistung hat ihre Grenzen – vor allem in finanzieller Hinsicht. Die Sanierung wird vermutlich mit rund 52 000 Euro zu Buche schlagen. Der Peißenberger Alpenverein hat zwar Rücklagen für die Hütteninstandsetzung angespart, aber ohne Zuschüsse und Spendengelder wird es nicht gehen. Die reinen Materialkosten fallen zum Beispiel deutlich höher aus, als ursprünglich erwartet. Laut Siano-Kaspar hat man „verschiedene Zuschusstöpfe angezapft“, aber noch keinen Förderbescheid erhalten. Auch von der Gemeinde erhofft man sich einen Obolus.

Doch der Alpenverein ist auch selbst aktiv geworden. Über die Internetplattform „betterplace“ hat man eine Crowdfundingaktion gestartet (ein Link findet sich auf der Sektionshomepage). Bis gestern sind bereits rund 7500 Euro an Spenden eingegangen. „25 000 Euro würden wir gerne zusammenbekommen“, erklärt Siano-Kaspar. Auch eine Spendentombola hat man initiiert, bei der man unter anderem eine freie Nutzung der Hörnle-Hütte in der Silvesternacht gewinnen kann. Ein wahrlich toller Preis, wenn man bedenkt, dass die Hütte zu bevorzugten Terminen bereits ein Jahr vorher ausgebucht ist.

Siano-Kaspar und Mark hoffen auf viel Resonanz bei den Spendenaktionen. Sie selbst investieren jede Menge Zeit in die Hüttensanierung. Arbeitseinsätze koordinieren, Material auswählen und beschaffen sowie die organisatorische Gesamtplanung. „Da kommen schon viele Stunden zusammen“, weiß Mark zu berichten: „Das ist schon ein Stück weit Idealismus.“ Aber Mark und Siano-Kaspar liegt die Hörnle-Hütte am Herzen: „Ich war selber als Kind oft dort oben und habe schöne Stunden verbracht. Und so eine Renovierung ist ja auch nicht jedes Jahr“, sagt Mark.

Ende August soll die Sanierung abgeschlossen sein und mit einem Berggottesdienst gefeiert werden – zusammen mit dem 75-jährigen Hüttenjubiläum. Der Peißenberger Alpenverein hat die Hütte nämlich 1950 gekauft. In die neue Bodenplatte, so erzählt Siano-Kaspar, wird übrigens auch eine Zeitkapsel gelegt - gefüllt mit AV-Berichten und natürlich einer Ausgabe der Heimatzeitung. „Es wäre spannend gewesen, wenn wir beim Bodenabbruch so etwas gefunden hätten“, erklärt Siano-Kaspar. Aber Fehlanzeige. Bis auf eine Zeitungseite aus den 1920-er Jahren wurde bei den Bauarbeiten nichts Historisches gefunden.  

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