Folgen des Handelskriegs: So wirkt sich ein schwacher Dollar auf Ihre Geldanlage aus
Will Donald Trump einen schwachen US-Dollar erreichen? Das spekulieren manche – falls es so kommt, wirkt sich das auch auf Ihr Geld aus. Und zwar so.
Es gibt Spekulationen, dass US-Präsident Donald Trump mit seinen jüngsten Handlungen einen schwachen US-Dollar erreichen möchte. Das heißt, dass der Wert des US-Dollar im Vergleich zu anderen Währungen wie z. B. dem Euro sinken würde.
Tauschen Sie also Geld von Euro in Dollar um, würden Sie dann für einen Euro mehr Dollar bekommen als zuvor. Das wirkt sich direkt auf Sie aus: Es macht z. B. Urlaub in den USA oder Produkte von dort günstiger. Sie würden es aber auch bei Ihrem Aktien-ETF spüren.

Ihr Aktien-ETF schwächelt mit dem Dollar
Der Kurs Ihres Aktien-ETFs läuft an der Börse in Euro: Wenn Sie Anteile verkaufen, bekommen Sie den Gegenwert in Euro ausgezahlt. Schwächelt der Dollar im Vergleich, bremst das Ihren ETF.
Denn in weltweiten Börsenindizes wie dem MSCI World oder dem FTSE All World stammen die meisten Aktien aus den USA, diese Aktien laufen deshalb in Dollar.
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Müssen Sie sich Sorgen machen?
Wird der Dollar weniger wert, sind also auch die enthaltenen US-Aktien aus der Sicht Ihres ETFs weniger wert. Denn der läuft ja in Euro. Deshalb sinkt dann der Kurs. Müssen Sie sich deshalb Sorgen machen?
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Nein. Nicht der schwache Dollar an sich sorgt für den Verlust, sondern nur der Moment, wenn sein Wert im Vergleich zum Euro fällt. Wenn der Dollar also im Wert sinkt, dann aber auf diesem Niveau bleibt, wirkt sich das nur einmal auf Ihren ETF aus. Bleibt der Abstand zwischen Dollar und Euro danach gleich, hat das keine Auswirkung.
So stark könnte sich ein schwacher Dollar auswirken
Dazu ein vereinfachtes Beispiel: Momentan liegt der Wechselkurs von Dollar zu Euro bei 0,91 Euro. Nehmen wir an, der Dollar würde auf 0,70 Euro abwerten (das wäre ein extremer Fall).
Da der MSCI World zu 72 Prozent aus US-Aktien besteht, hätte dies die Folge, dass der MSCI World um 16,3 Prozent fällt – angenommen, dass sich an den Kursen der Aktien nichts ändert. In der Realität sähe der Kursverlust vermutlich geringer aus. Denn die US-Konzerne erzielen einen Teil ihrer Gewinne oft auch in anderen Währungen als dem Dollar, sodass der Aktienkurs durch den schwächeren Euro steigen würde.
16,3 Prozent ist tatsächlich ein starker Einbruch, wichtig ist aber: Bleibt der Wechselkurs danach konstant, führt dies nicht zu weiteren Verlusten. Gelingt dem MSCI World nach dem Sturz durch den Wechsel aber eine Rendite von 6 Prozent p. a. (das erwarten wir nach unseren Analysen langfristig), wäre das Minus in knapp drei Jahren wieder eingeholt. Und: Steigt der Kurs des Dollars wieder, erhöht das zusätzlich die Rendite.
Kein langfristiges Problem für Sie
Klar, das einmalige Minus wäre ärgerlich. Auf lange Sicht sind schwankende Wechselkurse aber kein Problem für die Wertentwicklung Ihres Aktien-ETFs. Und es hat auch einen Vorteil, wenn in Ihrem Aktien-ETF auch Aktien stecken, die in anderen Währungen laufen.
Denn Sie leben wahrscheinlich in der Eurozone und werden in Euro bezahlt. Das schafft ein Klumpenrisiko. Ihr Investment in weltweite Aktien-ETFs z. B. auf den MSCI World senkt Ihre Abhängigkeit von Europa immerhin ein bisschen.
Sie wollen trotzdem etwas weniger US-Anteil in Ihrem ETF haben? Dann denken Sie über eine Alternative zum MSCI World nach. Mit dem ETF-Finder von Finanztip finden Sie einen passenden ETF, in dem auch Schwellenländer enthalten sind.
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Dieser Artikel liegt IPPEN.MEDIA im Zuge einer Kooperation mit Finanztip, Deutschlands führendem Geldratgeber, vor – das Original zu diesem Beitrag „So wirkt sich ein schwacher Dollar auf Deine Geldanlage aus“ stammt aus dem wöchentlichen Finanztip Newsletter vom 11. April 2025.
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