Neue Schulen in Markt Schwaben: Probleme durch Eltern-Taxis

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Verbotsschild in Höhe der alten Turnhalle. Es hat aber nichts mit dem Elterntaxi-Problem zu tun, sondern mit dem anstehenden Abriss der alten Mittelschule. Im Hintergrund das neue Schulgebäude. © jödo

Kaum sind die neuen Schulen in Betrieb gegangen, muss sich die Gemeinde mit einem altbekannten Problem herumschlagen: Elterntaxis blockieren die Zufahrten.

Markt Schwaben - Die neuen Schulen im Herzen Markt Schwabens sind seit drei Wochen im Betrieb. Wie erwartet haben sich im Umfeld die Probleme eingestellt, die die Fachleute im Ordnungsamt irgendwie schon vorausgeahnt hatten. Es geht um (nicht erwünschte) Dauerparker, es geht um nicht ausreichend vorhandene und gar fehlende Lehrerparkplätze. Und es geht um das Problem, das keineswegs ortsspezifisch ist, sondern in diesen Zeiten deutschlandweit Gemeinden und Städte umtreibt: Die sogenannten Elterntaxis. Also den offenbar zugenommenen Trend, seine Kinder möglichst bis vor die Schultüre zu transportieren und nach Schulschluss auch dort wieder abzuholen.

Situation unübersichtlich

Bereits vor Unterrichtsbeginn, so heißt es in einer Situationsbeschreibung aus dem Rathaus, seien die neu angelegten Längsparkplätze dauerhaft belegt. „Viele Eltern lassen die Kinder in der Neusatzer Straße aussteigen, danach wird auch dieser Bereich dauerhaft zugeparkt. Dies führte zu einer unübersichtlichen Situation. Daher wurde hier bereits ... ein absolutes Haltverbot installiert. Im Habererweg wurde die Feuerwehrzufahrt zum Schulgelände ebenfalls mit Haltverbot beschildert, da hier zum Teil Fahrzeuge dauerhaft auf der Straße und somit in der Feuerwehrzufahrt geparkt wurden.“

Mit Vätern und Müttern an Ort und Stelle darüber zu diskutieren, ob das alles so korrekt sei und beim „Entladen“ des eigenen Nachwuchs‘ auch in kauf genommen wird, zeitweise in Verbotszonen zu stehen, hat man, wie es scheint, längst aufgegeben. Im Marktgemeinderat hatte Bürgermeisterin Walentina Dahms von einem solchen Versuch eines Dialogs mit einer Mutter kurz berichtet. Sie war nach eigenen Angaben auf wenig bis gar kein Verständnis gestoßen, auf ein Einsehen schon gar nicht.

Gemeinderat auf der Suche nach Lösungen

Seit Schuljahresbeginn beobachten Mitarbeiter des Gemeinde genau, was da so jeden Werktag morgens rund um die neuen Schulen passiert. Und man staunt bisweilen, dass das alltägliche Chaos halbwegs von den meisten noch ganz gut gehandhabt wird. Dennoch, ist man sich im Marktgemeinderat einig, sei eine Gesamtsituation vorhanden, die man so nicht zum Dauerzustand erheben wolle. „Ohne wirkliche Kontrollen macht alles keinen Sinn“, hatte 2. Bürgermeister Markus Steffelbauer mal als ein Argument in den Ring geworfen. Und sein Fraktionskollege Manfred Hoser die praktische Idee formuliert, den nicht mehr als Baulager benötigten Kiesplatz auf der Wittach vorerst zu einem provisorischen Lehrerparkplatz zu machen. Gespräche diesbezüglich laufen offenbar noch.

Große Einigkeit im Plenum besteht aber darin, dem Problem Elterntaxis etwas entgegenzusetzen. Ohne schon konkret zu wissen, was das genau sein könnte. Es geht darum, wörtlich, „Anreizmodelle“ zu installieren. Projekte, mit denen man es schaffen kann, die Quote der Kinder zu erhöhen, die ihren täglichen Schulweg ganz oder zumindest in nennenswerten Teilen zu Fuß zurücklegen. Details, so hieß es auf Nachfrage im Ordnungsamt, wolle und müsse man noch mit den Schulen direkt besprechen.

Bis auf Weiteres gilt Folgendes: Der Marktgemeinderat beschloss, fünf seitliche Parkplätze im Habererweg vom Eingang der Grundschule bis zum Einmündungsbereich Wittelsbacherweg als „Kiss and ride“- Parkplätze auszuweisen. Die Ausweisung erfolgt mit einem eingeschränkten Haltverbot in der Zeit von 7 bis 14 Uhr. Vorerst...

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