Biberdamm beschädigt: Rentner stellen sich der Polizei – „Gut gemeinte Absichten“
Zwei Rentner wollten die Überspülung eines Fußwegs verhindern – wofür sie einen Biberdamm beschädigten. Nun entscheidet die Staatsanwaltschaft über das weitere Verfahren.
Kreuth – Die beiden Männer, die kürzlich beim Beschädigen einer Biberburg beobachtet wurden, haben sich nach einem Zeugenaufruf in der Heimatzeitung freiwillig bei der Polizei in Bad Wiessee gemeldet. Wie berichtet, hatte ein Beobachter die Männer angezeigt, nachdem sie Anfang Juni mit Stöcken auf die Burg am Wiesenbach nahe der Weißach zwischen dem Bräunbichlweg und der Wallbergstraße eingeschlagen und Teile davon entfernt hatten. Die Polizei ermittelte wegen eines Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz.
Biberdamm wichtig für den Eingang unter Wasser
Nun meldeten sich die Rentner (85 und 77) aus Kreuth bei den Beamten und räumten ihre Tat ein. Die Polizei stellte bei einer anschließenden Ortsbegehung fest, dass nicht die Biberburg, sondern der Biberdamm beschädigt wurde. „Der Biber benötigt einen Zugang zu seiner Biberburg, der unter Wasser liegt“, erklären die Ermittler. „Aus diesem Grund baut der Biber einen Biberdamm und reguliert so die Höhe des Gewässers.“ So stelle das Tier sicher, dass der Zugang zur Burg stets unter Wasser liegt.
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In ihrer Vernehmung erklärten die beiden Senioren, dass ihre Intention nicht die Beschädigung des Biberdamms gewesen sei, sondern dass sie mit ihrem Eingriff verhindern wollten, dass der Wiesenbach aufgrund des Damms den Fußweg des Weißach-Damms überspült. „Sie wollten sichergehen, dass Fußgänger und Wanderer keine nassen Füße bekommen.“ Trotz ihrer gut gemeinten Absichten wird die bereits vorliegende Strafanzeige zur Entscheidung an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Diese entscheidet über den Ausgang des Verfahrens. nap