„Das Schnablerrennen ist wuider“: Teams aus dem Tölzer Land starten beim Hornschlittenrennen

  • Patrick Staar
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Insgesamt 19 Viererteams aus dem Tölzer Landkreis starten am Samstag mit ihren Hornschlitten in Partenkirchen. Die Aufregung ist groß.

Bad Tölz-Wolfratshausen – Mit 100 Stundenkilometern auf einem Hornschlitten einen Berg hinabrasen – das muss man sich erst mal trauen. 19 Vierer-Teams aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nehmen das Risiko auf sich und starten an diesem Samstag, 6. Januar, beim 53. Hornschlittenrennen in Garmisch-Partenkirchen. Wobei man einen echten Gaißacher mit der Strecke am Olympia-Skistadion nicht erschrecken kann. „Das Schablerrennen ist schon wuider und gefährlicher“, sagt Georg Fischhaber junior.

Schnablerrennen „wilder“ als Hornschlittenrennen

In Garmisch-Partenkirchen bleiben die Schlitten am Boden, und es gibt eine Bremse. In Gaißach gibt es keine, dafür eine Sprungschanze, von der aus die Schnabler 15 bis 20 Meter durch die Luft fliegen: „Wer sagt, dass er beim Schnablerrennen keine Angst hat, der lügt“, sagt Fischhaber. In Garmisch halte sich die Angst in Grenzen. Erst recht, wenn das Rennen, wie am Samstag, auf einer verkürzten Strecke stattfindet. Die steilste, schnellste und gefährlichste Passage fällt damit weg. Insgesamt sei der Hang flacher, weshalb die Kufen präpariert werden müssen: „Das ist in Garmisch viel extremer“, erläutert Fischhaber. Und noch einen Unterschied stellt er fest: Zum Rennen im Garmisch-Partenkirchen kämen nicht mehr so viele Zuschauer wie früher, das Schnablerrenen locke inzwischen mehr Menschen an. Die Fischhabers dürften die am stärksten vertretene Familie in Garmisch-Partenkirchen sein: Neben Georg Fischhaber junior (25) fahren auch noch Papa Georg senior (49) sowie die Brüder Benedikt (21) und Florian (19) mit. „Wir sind schon ein bisserl Schlitten-narrisch“, gibt Georg Fischhaber junior zu.

Aufregung vor dem Start

Da im Isarwinkel so gut wie kein Schnee liegt, trafen sich die Gaißacher in Kreuth zum Training. Die Benediktbeurer fuhren zum Trainieren sogar bis in die Leutasch nach Österreich. „Da gibt’s eine gute Strecke, aber man muss aufpassen, dass einem keine Leute entgegenkommen“, sagt Bernd Schöpf. „Wenn einem jemand entgegenkommt, und man schießt um die Ecke, ist es schlecht.“ Aus diesem Grund seien die Beurer immer sehr früh oder sehr spät in der Leutasch unterwegs.

Vor dem Start seien alle Teilnehmer etwas nervös, sagt Schöpf, „aber im Rennen ist das gleich vorbei.“ Sein Wunsch: „Ich hoffe, dass es nicht regnet – bei der ganzen Arbeit, die an so einem Rennen dranhängt.“ In der Tat wurde am Dienstag stundenlang der Schnee vom Depot in Grainau mit Lastwagen nach Partenkirchen gekarrt. Knapp 80 Schlitten gingen 2023 an den Start. Cheforganisator Peter Strodl hofft auf genauso viele in diesem Jahr. „Damit der Einsatz unserer Helfer belohnt wird.“  

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