Länger als August - Expertenprongnose: Stechmücken-Plage noch lange nicht vorbei

Die aktuelle Stechmückenplage im Südwesten wird nach Einschätzung des Biologen Dirk Reichle noch mindestens den ganzen Juli andauern. "Ebenso lange, bis Stechmücken auf natürliche Weise ihr Lebensende erreicht haben. Und sie leben etwa sechs bis sieben Wochen", sagte der wissenschaftliche Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs). 

2024 laut Experten ein außergewöhnliches Mückenjahr

Wer sich schützen wolle, müsse sein Umfeld für die Quälgeister unattraktiv machen. "Räucherspiralen oder Repellents halten sie vom Anfliegen ab." Repellents werden auf ungeschützte Hautstellen aufgetragen.

Zwar habe es immer wieder "Stechmückenjahre" gegeben, etwa 2016 und 2021. "Aber 2024 stellt in der Gesamtbetrachtung der Witterungsverhältnisse ein außergewöhnliches Jahr dar", sagte Reichle der Deutschen Presse-Agentur am Sitz der Kabs in Speyer (Pfalz).

Seit November 2023 seien immer wieder Starkregenphasen aufgetreten. "Und am Oberrhein inklusive Bodensee herrscht seit Wochen Hochwasser ohne nennenswerten Rückgang." Das habe schon im Frühjahr für großflächige optimale Bedingungen für Stechmücken in Wäldern abseits des Rheins gesorgt - zusammen mit dem wärmsten Februar seit Klimaaufzeichnung.

Folge der Klimaerwärmung: Mehr Mücken an neuen Orten

"Wir mussten zwei Wochen früher als sonst die Sumpfwaldstechmücken bekämpfen", sagte Reichle. Die Witterungsverhältnisse hätten sich aber auch auf andere Massenbrutgebiete ausgewirkt. "Etwa auf den Bodensee. Hier wurde bisher noch nie bekämpft."