Tendenz in Russland-Verlusten – Ukrainischer Ex-Major sieht Anzeichen für neue russische Offensive

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Russische Soldaten an der Front: Bereitet Russland eine neue Offensive gegen die Ukraine vor? © picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service | Uncredited

Während Trump und Selenskyj offenbar diplomatischen Austausch vorbereiten, gibt es neue Entwicklungen an der Front im Ukraine-Krieg.

Kiew - Wie geht es weiter im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine? Im Fokus stehen derzeit Gerüchte um den neuen US-Präsidenten Donald Trump und sein angebliches Vorhaben, Russland und die Ukraine an einen Verhandlungstisch zu bringen. Sollte dies passieren, hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj in Aussicht gestellt, Russland Gebiete für einen Austausch anzubieten - aber damit den stellvertretenden Chef des russischen Sicherheitsapparats, Dimitri Medwedew in Rage versetzt.

Russland könnte sich im Falle eines Waffenstillstands bereit machen, innerhalb von sechs Monaten einen örtlich begrenzten Krieg mit einem Nachbarland anzufangen, und innerhalb von fünf Jahren auf einen Krieg mit Nato-Staaten vorbereiten, berichtet der dänische Verteidigungsnachrichtendienst FE. Von der Front gibt es unterdessen Nachrichten, die in der Ukraine für Spekulationen sorgen.

Verluste im Krieg: In den letzten Tagen starben weniger Soldaten Russlands in der Ukraine

Das ukrainische Finanzministerium hatte in seinem täglichen Bericht über die Verluste der russischen Armee zuletzt sinkende Zahlen angegeben. Demnach starben auf den Schlachtfeldern in der Ukraine und in Russland am 5., 9. und 11. Februar etwa 1.200 Männer, die für das russische Militär kämpfen. Die Angaben sind nicht überprüft - stünden aber im Gegensatz zu weitaus höheren Zahlen in der Vergangenheit. Demnach starben in der jüngeren Vergangenheit meist um die 1.300 russische Soldaten pro Tag, am 25. und 28. sogar etwa 1.700.

Für den ukrainischen Militärexperten Oleksii Hetman deuten die sinkenden Zahlen daraufhin, dass Russland sein Engagement in Gefechten derzeit einschränken könnte - und zwar, um eine weitere Offensive gegen die ukrainischen Streitkräfte vorzubereiten. Laut Euromaidan Press soll der Major im Ruhestand gesagt haben, dass Russland für März oder April eine neue Offensive plane und derzeit nur die Truppen umgruppiere und Nachschub für Materialverluste organisiere.

Ukrainischer Experte: Russland hat weiterhin über 500.000 Soldaten an der Front – neue Offensive?

„Es wäre übermäßig optimistisch anzunehmen, dass die ukrainischen Verteidigungskräfte den Feind soweit geschwächt hätten, dass dieser nicht mehr kämpfen könne. Die Zahl der russischen Soldaten an der Front liegt weiterhin bei über einer halben Million“, sagte Hetman demnach. Wie das Institute for the Study of War (ISW) aus den USA in seinem Report vom 11. Februar berichtete, könnte Russland mehrere False-Flag-Operationen im baltischen Meer vorbereiten, und ist außerdem derzeit dabei, Raketensysteme zu testen.

Unterdessen will der US-amerikanische Sonderbeauftragte für die Ukraine am Wochenende auf der Münchner Sicherheitskonferenz einen so genannten Friedensplan für die Ukraine vorstellen. Und immer wieder steht im Raum, dass Trump und Selenskyj bald zu einem Treffen zusammenkommen könnten. Laut Hetman würde die russische Offensive aber trotz möglicher Verhandlungen beginnen.

Laut CNN sagte der US-amerikanische Präsident, dass ihm das Schicksal der Ukraine und ihrer Bevölkerung nichts bedeutet. „Die Ukraine wird oder wird nicht russisch werden, die Ukraine wird oder wird nicht einen Deal eingehen“, so Trump - die USA würden aber in jedem Fall das Geld, das sie in die Verteidigung im Ukraine-Krieg investiert hätten, zurück bekommen: In Form von Ressourcen wie seltenen Erden. (kat)

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