Stefan Jahnel strebt erneut nach Moosburgs Chefsessel: AfD-Kandidat wollte schon zwei Mal Bürgermeister werden

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In Moosburg hat ein weiterer Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen. Stefan Jahnel will Bürgermeister werden und tritt für die AfD an. © Sebastian Gollnow

Stefan Jahnel tritt 2026 für die AfD Moosburg als Bürgermeisterkandidat an. Kommunalpolitisch ist er kein unbeschriebenes Blatt, wollte schon mehrfach kandidieren, etwa für die FDP.

Moosburg – Wenn am 8. März 2026 auch in Moosburg ein neues Stadtoberhaupt gewählt wird, tritt Stefan Jahnel (56) für die AfD in den Ring. „Ich will, dass hier blau gewählt wird – aber niemandem das Blaue vom Himmel versprechen“, so wird er in einer Pressemitteilung der AfD Moosburg zitiert.

Kommunalpolitisch ist Jahnel kein unbeschriebenes Blatt. Er wollte bereits 2008 Bürgermeister werden – damals für die FDP. Monatelang war er als Bewerber für die Liberalen ums höchste Amt der Stadt Moosburg aufgetreten, obwohl er nie offiziell nominiert worden war. Der Grund: die Aufstellungsversammlung, in der ihn lediglich zwei Stimmberechtigte aufs Schild gehoben hatten, war damals annulliert worden. Jahnel trat im Wahlkampf sowohl von seiner Kandidatur als auch von seinem Amt als FDP-Ortsvorsitzender zurück.

2013 bestieg er erneut die kommunalpolitische Bühne Moosburgs. Der Bürgermeisterkandidat der Piraten für die Kommunalwahlen 2014, Franz Josef Bachhuber, hatte ihn mit ins Boot geholt und hob mit ihm eine gemeinsame Kandidatenliste mit dem Namen „Bürger für Moosburg  – Piraten“ aus der Taufe. Auch das scheiterte, weil sich Bachhuber nur wenige Tage später von seinem Mitstreiter getrennt hatte – aufgrund Jahnels Kontakten zur Neonazi-Szene, der er eigenen Angaben zufolge den Rücken gekehrt hatte. Jahnel unternahm sogleich einen erneuten Versuch, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren, dieses Mal für die Gruppierung „Bürger für Moosburg“, die er eigens dafür gründete. Aber auch daraus wurde nichts.

Tritt wieder an: Stefan Jahnel aus Moosburg kandidiert dieses Mal für die AfD.
Tritt wieder an: Stefan Jahnel aus Moosburg kandidiert dieses Mal für die AfD. © ft

Jetzt will er es wieder wissen. In einer Pressemitteilung listet er Themen auf, die ihm wichtig sind: „Nachverdichtung ja, aber mit Maß und Verstand“, heißt es da etwa. Auch bei Neubaugebieten plädiert Jahnel für Augenmaß: Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften seien für ihn das Ideal, die geplanten Baukörper auf dem Rockermeyer-Gelände hingegen ein „städtebaulicher Sündenfall“. Mit Blick auf die Wohnungsnot sagt er: „Wenn nicht Menschen aus aller Welt importiert würden, wäre die auch nicht so groß.“

Die Erweiterung der Grundschule Nord lehnt er ab: „Wir brauchen einen dritten Schulstandort.“ Die Finanzen will er mit der Ansiedelung neuen Gewerbes in Ordnung bringen. Da es bis dahin ein langer Weg sei, „ist im Moment wohl Schmalhans Küchenmeister.“