Braunbär an Bayerns Grenze gesichtet – Experte vermutet, dass er in den Freistaat weiterwandert

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Am Mittwoch tappte ein Braunbär in eine Wildtier-Kamerafalle kurz vor der bayerischen Grenze. Ein Experte sagte nun, dass das Tier bis nach Bayern kommen könne.

München – Ein Braunbär, der kürzlich im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Österreich gesichtet wurde, könnte laut Hubert Schatz, dem Landeswildökologen von Vorarlberg, seinen Weg nach Deutschland fortsetzen. Dies teilte er am Donnerstag, 23. Mai, der Deutschen Presse-Agentur mit.

Eine Wildkamera hatte das Tier, nur wenige Kilometer vom Allgäu entfernt, in der Gemeinde Lech am Arlberg in der Nacht zum Mittwoch, 22. Mai, eindeutig identifiziert. Nach der Untersuchung der Spuren durch Schatz wurde festgestellt, dass es sich „mit großer Wahrscheinlichkeit um einen jüngeren, männlichen Bären handelt, der vermutlich von Trient über das Lechtal nach Vorarlberg gekommen ist“, so die Landespressestelle Vorarlberg.

„Jüngerer, männlicher Bär“ gesichtet – wandert er nach Bayern weiter?

In der Vergangenheit haben sich bereits Bären auf den Weg entlang des Lechtals nach Bayern gemacht, erklärte Schatz. Über das aktuell gesichtete Tier sagte er: „Es ist durchaus möglich, dass er weiterwandert“. Er wies jedoch darauf hin, dass seit 2006 kein Bär in Vorarlberg nachgewiesen wurde. Der letzte war der berüchtigte „Problembär Bruno“, der seine Reise in Italien begann und über Vorarlberg und Tirol nach Bayern gelangte.

Die Wildkamera hat ihn festgehalten: Ein junger, männlicher Bär nahe der Allgäuer Grenze. Seine Reise könnte ihn bis nach Bayern führen.
Die Wildkamera hat ihn festgehalten: Ein junger, männlicher Bär nahe der Allgäuer Grenze. Seine Reise könnte ihn bis nach Bayern führen. © picture alliance/dpa/Reviermanagement | - / Wolfgang Maria Weber / IMAGO / Merkur-Collage

Ob das in Lech fotografierte Tier auffälliges Verhalten zeigt, ist noch unklar. „Es besteht jedoch kein Grund zur Panik“, betonte Schatz. Er glaubt nicht, dass der Bär größere Schwierigkeiten verursachen wird. Dennoch raten die Behörden in der Region Lech zur Vorsicht, insbesondere dazu, die markierten Wege nicht zu verlassen und Hunde an der Leine zu führen.

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Bären-Spuren erst vor einem Jahr in Oberbayern – nächste Population aber erst in Trentino

Erst vor einem Jahr hinterließ ein Bär Spuren in den oberbayerischen Landkreisen Rosenheim und Miesbach. Es wird angenommen, dass er zuvor auch in Tirol unterwegs war und in Brandenberg im Bezirk Kufstein von einer Wildkamera erfasst wurde. Auch in Stanzach im Bezirk Reutte in Tirol wurden damals Bärenspuren im Schnee gefunden.

Die nächstgelegene Bärenpopulation befindet sich im italienischen Trentino, etwa 120 Kilometer von Bayern entfernt, mit rund 100 Tieren. Der WWF Österreich schätzt die Bärenpopulation in Kärnten und Osttirol auf fünf bis acht Tiere.

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