Klingbeil legt nach und spricht von „doppelter Aufgabe“
23.12 Uhr: Der SPD-Parteivorsitzende Lars Klingbeil hat nach seiner klaren Ansage zur Wahlschlappe der SPD in einem Interview nachgelegt. Er sieht in dem Wahlergebnis eine bittere Niederlage für die SPD, die personelle Veränderungen nach sich ziehen wird. „Wir sind die Verlierer heute Abend, deswegen kümmere ich mich jetzt auch darum, dass die Erneuerung in der SPD vorangebracht wird“, sagt Klingbeil im Interview mit RTL/ntv. „Wenn man nicht Konsequenzen aus diesem Wahlergebnis zieht, dann machen wir auch einen großen Fehler, deswegen geht es um eine doppelte Aufgabe, die wir haben.”
Klingbeil gibt zudem seiner Partei eine Mitschuld an dem Erstarken der AfD. “Ich glaube, dass es eine der wesentlichen Ursachen auch für die Erstarkung der AfD ist, dass wir diesen elenden Streit hatten, das Heizungsgesetz hat auch sehr viel gemacht, die Menschen sind verunsichert. Wir leben aber auch in krassen Zeiten. Die Veränderungen im Alltagsleben der Menschen ist da und ich glaube, das gepaart, die generellen Umbrüche in der Gesellschaft plus diesem Streit, das hat wahnsinnig viel kaputt gemacht.”
Trump jubelt: „Großartiger Tag für Deutschland“
21.29 Uhr: US-Präsident Donald Trump zeigt sich erfreut über das Ergebnis der Bundestagswahl. „Es sieht so aus, als hätte die konservative Partei in Deutschland die mit Spannung erwartete Wahl gewonnen“, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social in Großbuchstaben.
Ähnlich wie in den USA hätten die Menschen in Deutschland genug von der „Agenda ohne gesunden Menschenverstand“ - vor allem in den Bereichen Energie und Einwanderung, so der Republikaner weiter. Es sei ein „großartiger Tag für Deutschland und für die Vereinigten Staaten“. Er schrieb: „Herzlichen Glückwunsch an alle – viele weitere Siege werden folgen!“
SPD-Chef Klingbeil kündigt „Generationenwechsel“ und personelle Konsequenzen an
19.52 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil will nach dem historisch schlechten Wahlergebnis einen „Generationenwechsel“ in der Partei einleiten. Er kündigt zudem personelle Konsequenzen in der Parteispitze an und will diese „neu aufstellen“.
Klingbeil will weiterhin „einen Wiederaufbau der SPD als Volkspartei der linken Mitte“. Der SPD-Chef sprach auch von „Tabula rasa“.
Schwarz-Grün für Söder ein „No-Go“
19.50 Uhr: CSU-Chef Markus Söder sagt im ZDF-Interview: „Wir freuen uns erstmal über den Gesamterfolg, über das Ende der Ampel.“ Merz habe „geliefert“, auch die CSU habe „ihren Beitrag erbracht“. Eine Regierung mit den Grünen sehe er über einen längeren Zeitraum „nicht funktionieren“. „Sie haben ihre Chance nicht genutzt. Mit den Grünen zu regieren, ist aus meiner Sicht ein echtes No-Go.“
Strack-Zimmermann: FDP-Ergebnis ist „auf die Zwölf, und zwar mit Anlauf“
19.48 Uhr: „Es ist eine Klatsche. Es ist wirklich auf die Zwölf, und zwar mit Anlauf. Es ist überhaupt nicht lustig“, sagt Marie-Agnes Strack-Zimmermann über das FDP-Ergebnis. „Ich glaube, Konsequenzen müssen vor allem thematisch erfolgen, dass wir uns nicht nur auf ein, zwei Themen konzentrieren.“
Lindner: FDP „nicht endgültig besiegt“
19.43 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner motiviert auf der Bühne: „Ab morgen wird die Fahne der freien Demokraten wieder aufgerichtet. (…) Die freien Demokraten, sie sind nicht endgültig besiegt.“
Lindner: „Wir zahlen heute einen hohen Preis“
19.27 Uhr: Lindner beginnt damit, dass diese Wahl nur zustande kam, weil die FDP einen „Neuanfang“ wollte. „Wir zahlen heute einen hohen Preis dafür“, sagt Lindner über das „hohe Risiko“ der FDP in den letzten Monaten. „Doch für Deutschland war dieser Weg richtig“. Er sei „sehr stolz“ auf die Partei und bedankt sich bei den Wahlkämpfern: „An euch hat es nicht gelegen“.
Dobrindt schließt Koalition mit Grünen erneut aus
19.26 Uhr : Der CSU-Vorsitzende Alexander Dobrindt bereut es nicht, eine Koalition mit den Grünen ausgeschlossen zu haben. „Mit den Grünen gäbe es ja auch keine Mehrheit. (…) Es war genau richtig, dass genau so zu formulieren“, sagt er im ZDF-Interview. „Es braucht keine Zusammenarbeit mit den Grünen.“ Die Ampel-Politik sei von den Grünen geprägt gewesen. „All das ist abgewählt worden.“
Dürr geht von FDP-Einzug in den Bundestag aus
19.22 Uhr: Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr findet, dass Christian Lindner im Wahlkampf „Mut bewiesen“ hat. „Der Abend ist abzuwarten“, aber Dürr zeigt sich optimistisch, dass es für den Einzug in den Bundestag reicht. „Gleichzeitig gilt natürlich die Gratulation an die Union.“ Aber es komme darauf an, „wer dann am Ende regiert“.
Söder: Schwarz-Rot „bestes Angebot“ für Deutschland
19.19 Uhr: Markus Söder sieht den klaren Regierungsauftrag für die Union. „Die Menschen sind verunsichert und brauchen jetzt Orientierung“. Er sieht vor allem einen Grund für das Grünen-Ergebnis: „Das liegt auch an der Person Habeck“.
Merz‘ Kurs bei der Migration werde die AfD auf Dauer „deutlich reduzieren“, ist sich Söder sicher. Dass SPD-Chef Klingbeil einen personellen Neuanfang gefordert habe, „geht schon mal in die richtige Richtung“ für eine schwarz-rote Regierung. Eine solche Regierung mit Union und SPD sei für ihn das „beste Angebot“.
Habeck „bereit“ für Kenia-Koalition
19.16 Uhr: „Schwarz-Grün wird keine Mehrheit bekommen“, glaubt Robert Habeck. „Wir sind bereit dafür“, sagt er über eine mögliche Kenia-Koalition. „Aber ob Merz uns braucht, das müssen die sich überlegen. Das ganze Gerede von der Union haben wir ja gehört.“
Baerbock: „Wir wären gerne noch stärker geworden“
19.15 Uhr: Annalena Baerbock sagt im ARD-Interview: „Wir haben uns im letzten Herbst aus einem Umfragetief hochgekämpft, aber wir wären gerne noch stärker geworden.“
Eine Koalition mit der Union schließt Baerbock nicht kategorisch aus. „Dafür wurde unsere Partei nicht gegründet“, sagt sie über den Gang in die Opposition. „Welche Mehrheiten sich bilden können, wird sich heute Abend erst sehr spät zeigen.“
Die Grünen werden nun – wie bei jeder Regierungsbildung – „ein neues Kapitel aufschlagen“, sagt die Außenministerin.
Pistorius spricht von „niederschmetterndem Ergebnis“
19.02 Uhr: Jetzt spricht Boris Pistorius. „Wir müssen nüchtern festhalten, dass dies ein niederschmetterndes Ergebnis ist“. Auch er gratuliert Friedrich Merz und der Union, betont, dass „eine AfD mit 20 Prozent uns nicht ruhen lassen kann“. Es liege nun an Friedrich Merz, den Regierungsauftrag umzusetzen, die SPD sei gesprächsbereit.
„Die FDP hat es uns leicht gemacht, über den Abschmiedsschmerz hinwegzukommen“, sagt Pistorius leicht spottend in Richtung der Liberalen.
Spahn: Grüne müssten sich für Koalition „sehr verändern“
18.58 Uhr: Jens Spahn (CDU) sagt im ZDF: „Die Union hat gewonnen. Friedrich Merz wird der nächste Bundeskanzler, Olaf Scholz ist abgewählt.“ Die Frage sei, ob die Union und andere Parteien „ein gemeinsames Verständnis“ haben, „was der Auftrag ist“.
„Es war eine der Tragiken des Olaf Scholz, dass er glaubte, er hätte die Wahl gewonnen. Wir haben sie verloren“, sagt Spahn über die Bundestagswahl 2021. Für eine Koalition mit der Union müssten „sich die Grünen sehr verändern“, stellt er klar.
Weidel: Bei linker Koalition „werden wir stärkste Kraft innerhalb der nächsten Jahre“
18.54 Uhr: „Der Wählerwille ist recht klar abgebildet. Die Menschen wollen eine schwarz-blaue Koalition haben“, meint AfD-Chefin Alice Weidel im ZDF. „Ich glaube, wenn man genauso weitermacht wie mit der Ampel-Regierung und mit den Linken koaliert, dann werden wir stärkste Kraft innerhalb der nächsten Jahre.
Söder stärkt Merz den Rücken
18.46 Uhr: Markus Söder spricht nun auf der CDU-Party. „Wir sind ein Land, in dem es jetzt endlich wieder eine starke Führung braucht. Es gibt einen Mann, dem das Land das zutraut, und das ist Friedrich Merz.“
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