Bad Wörishofen: „Apotheken-Parkplatz“ kann bleiben

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Mittig die Fußgängerzonen-Beschilderung, links der Apothekenparkplatz: Die Frage, ob das Schild zur Fußgängerzone und damit deren Beginn an der aktuellen Stelle Bestand hat, blieb offen. Die für die hiesige Flaniermeilenzone typische rote Bepflasterung beginnt deutlich weiter unten. © Regine Glöckner

In der letzten Sitzung hatte der Stadtrat auch darüber abzustimmen, ob eine als „Apotheken-Kunden-Parkplatz“ bezeichnete Fläche in der Fußgängerzone von Bad Wörishofen als solche bleiben darf.

Bad Wörishofen – Doris Hofer erläuterte den zugrundeliegenden Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und SPD/ÖDP: Man sei auf den seitens des städtischen Ordnungsamtes seit April 2023 „geduldeten“ Parkplatz mehrfach angesprochen worden, da Parken an dieser Stelle rangier- und verkehrstechnisch problematisch sei. Man wolle, so die Fraktionssprecherin der Grünen, seiner Pflicht, auf Risiken hinzuweisen, nachgekommen sein und zugleich an die Bedeutung des Innerstädtischen Entwicklungskonzeptes (ISEK) erinnert haben. In diesem sei gerade auch die Ludwig-Geromillerstraße als wichtige Fußgänger-Ost-Westverbindung definiert.

Ein Präzedenzfall wird geschaffen

Der neue Ordnungsamtsleiter Simon Bayer führte dazu aus: „Tatsächlich zählt, obwohl Privatfläche, diese Parkfläche zum öffentlichen Verkehrsraum“, da sie „nicht vom Verkehr deutlich abgetrennt“ sei. Man schaffe „mit weiterer Duldung einen Präzedenzfall“; zumal direkt gegenüber zusätzlich geparkt und so Rettungseinsätze behindert werden könnten. Auch auf mögliche Sondergenehmigungen mobilitätseingeschränkter Personen für erleichterte Zufahrtsmöglichkeiten in die Fußgängerzone wies Bayer hin.

Wirtschaftsreferentin Christine Waibl sprach sich für die Beibehaltung dieses Parkplatzes, zumindest an Werktagen, im Sinne von Einzelhandel und Kundenservice aus. Manfred Gittel (FWV) sah einen „Sturm im Wasserglas“ und die vielen Falschparker als viel größeres Problem. Dem Antrag attestierte er, das Thema in die Ratsrunde und somit öffentlich gemacht zu haben. In weiteren Redebeiträgen zeichnete sich ein Votum pro Parkplatz ab. Mit dem Auftrag des Bürgermeisters an die Verwaltung, eine „entsprechend pragmatische Beschilderung zwischen Apotheke und Ordnungsamt zu finden“, wurde der Beschluss, dass die Parkfläche bestehen bleibt, mehrheitlich gegen drei Stimmen gefasst.

Stadt beteiligt sich an Mitfahrplattform

Das sich allgäuweit ausbreitende Mitfahrprojekt „fahrmob.eco“ (der Wochen KURIER berichtete) wurde von seinem Urheber, dem Ottobeurer und gebürtigen Kurstädter Helmut Scharpf vorgestellt: Eine gemeinwohl- und vereinsorientierte Plattform, die für Reduzierung des Individualverkehres und längerfristig zur Flexibilisierung zwischen privater Pkw-Mitnutzung und dem ÖPNV steht.

2.090 Mitglieder habe die fahrmob-App derzeit, so Scharpf auf Nachfrage von Sebastian Dietrich (Generation Fortschritt). Auf drei Jahre müsse sich die Kommune mit jährlich 1.000 Euro zur Unterstützung des vom Landkreis mit einer Anschubfinanzierung versehenen Projektes verbindlich beteiligen, danach ist eine jährliche Kündigung möglich. Zum fahrmob.eco-Modell gab es auch Fragen, wie etwa nach der Haftung, der möglichen Konkurrenz zum ÖPNV und ob die Unterstützung dieses Projekts eine kommunale Aufgabe sei. Mit dem Wunsch die „Mitfahrbänkle“ miteinzubeziehen, wurde mit drei Gegenstimmen eine Beteiligung der Kurstadt an „fahrmob.eco“ beschlossen.

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