„Ich habe Fehler gemacht“: Kanzlerkandidat Habeck spricht von „Demut“ und feuert sofort gegen Merz

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Nach dem Ampel-Aus bringt sich Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen ins Spiel. Er berichtet von Fehlern und Demut - und lässt direkt eine Breitseite gegen Merz folgen.

Berlin – „Ich habe Fehler gemacht. Ich lerne daraus, jeden Tag, wie wir alle lernen.“ Robert Habeck hat sich nach dem Aus der Ampel-Koalition als Spitzenkandidat der Grünen beworben – zudem stehe er auch als Kanzlerkandidat bereit, so der aktuelle Wirtschaftsminister.

„Ich habe Demut vor der Größe der Herausforderung erfahren“, fährt Habeck in einem via Youtube veröffentlichten Video mit dem Titel „Meine Bewerbung als Kandidat für die Menschen in Deutschland“ fort. Er „habe den Mut gefunden, diese Herausforderung anzunehmen. Und ich habe, gerade in den letzten Tagen, eine neue Kraft gefunden - noch einmal zu kämpfen. Eine Kraft in Erfahrung gehärtet.“

Habeck als Kanzlerkandidat: „Ich habe Fehler gemacht“

In dem Clip verwendet Habeck nicht ausdrücklich den Begriff Kanzlerkandidat, meint aber: „Ich bin bereit, meine Erfahrung, meine Kraft und meine Verantwortung anzubieten. Wenn Sie wollen, auch als Kanzler“. In den ARD-„Tagesthemen“ fügte er am Freitagabend hinzu: „Ja, ich traue mir mehr Verantwortung zu. Aber was daraus wird, das liegt nicht an mir.“ Ob daraus eine „ernsthafte Kandidatur auch für das Kanzleramt wird“, müssten die Menschen entscheiden.

Natürlich starte seine Partei von „denkbar schlechten Bedingungen aus, die Umfragen sind schlecht, es gibt einen großen Vertrauensverlust, auch in meine Person“, sagte Habeck. Dieses Vertrauen wolle er sich nun erst einmal wieder erarbeiten. Ob er nun Kanzlerkandidat genannt werden wolle, dazu sagte Habeck: „Das dürfen Sie sich aussuchen.“

Habeck schießt sofort gegen Merz: „Kann mich an gar keinen erinnern“

In der Sendung ZDF-„heute“ sagte Habeck, gerade weil er Fehler eingeräumt habe, etwa beim Heizungsgesetz, und daraus lernen musste, könne sein Angebot an die Bürgerinnen und Bürger interessant sein. Im Stile eines Kanzlerkandidaten schoss Habeck dann auch direkt nach dem Ampel-Aus gegen den Kanzlerkandidaten der Union: „Ich würde gerne mal wissen, wie viele Fehler Friedrich Merz schon eingeräumt hat“, sagte der Vizekanzler mit Blick auf den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU). „Ich kann mich an gar keinen erinnern.“

Robert Habeck will Kanzlerkandidat der Grünen sein und spricht in einem Video über Fehler und Demut. Es folgt sofort eine Breitseite gegen Merz. (Collage mit Archivbild) © Collage: Christoph Soeder/dpa//Screenshot: Youtube/Robert Habeck

Mit Blick auf die derzeit mäßigen Umfragewerte für die Grünen sagte Habeck in der ARD außerdem, Umfragen und die politischen Diskussionen der vergangenen drei Jahre hätten „überhaupt nichts mehr für die Zukunft zu sagen“. Sie seien immer Abfragen unter den Bedingungen der Ampel-Regierung gewesen. „Jetzt geht es um die Zukunft.“ Die Stimmung im Land werde sich „sehr schnell verändern und wir werden nach vorne gucken und dann ist alles möglich in alle Richtungen“, zeigte sich Habeck zuversichtlich. (rist/afp)

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