Zu einer „Explosion auf einer Kiesbank“ wurden die Kreis-Wasserwacht und die Feuerwehr jüngst alarmiert. Die gute Nachricht: Das Ganze war nur eine Übung. Gefordert warten die Einsatzkräfte trotzdem.
Oberhummel – Ein Großaufgebot an Rettungskräften eilte am Sonntagvormittag an die Isar bei Oberhummel: Nach einer „Explosion auf einer Kiesbank“, so die Einsatzmeldung, sollten dort mehrere Jugendliche verletzt und vermisst sein. Passiert ist zum Glück nichts, vielmehr handelte es sich um eine Großübung der Kreiswasserwacht Freising in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Ober- und Niederhummel, dem Kriseninterventionsteam Erding, dem BRK Ebersberg sowie der Drohnengruppe des THW Freising. Gefordert waren die Rettungskräfte trotzdem.
Das Szenario, das sich Rainer Schug und Robert Gabriel von der Wasserwacht Moosburg ausgedacht hatten, war durchaus realistisch: Auf einer Kiesbank an der Isar machte eine Jugendgruppe ein Lagerfeuer, während eine Familie auf ihrer Bootsfahrt eine Pause einlegte. Aus ungeklärter Ursache, so die Annahme, explodierte eine Gaskartusche, die mehrere Jugendliche verletzte und die Böschung in Brand setzte. Als die Rettungskräfte eintrafen, war das Chaos perfekt: Unter die verletzten Jugendlichen mischte sich die Angst um vermisste Freunde, die in der Panik geflüchtet waren – und das Ganze bei einem angenommenen Brand im Uferbereich.
Während sich die Feuerwehr Hummel um den fiktiven Brand kümmerte, eine rund zwei Kilometer lange Strecke entlang der Isar nach Vermissten absuchte und anfangs die Erstversorgung der Verletzten mitübernahm, galt es für die Wasserwachten aus Moosburg, Neufahrn, Eching, Freising und Kranzberg, die Personen übers Wasser zu retten. Dazu wurde eine sogenannte Tyrolienne, quasi eine Seilbahn, über den Fluß gespannt, um Menschen und Material sicher übers Wasser zu befördern. Nach anstrengenden drei Stunden bei hochsommerlichen Temperaturen waren alle Patienten gerettet.
Ziel der Übung war es laut Dominik Röhr, Pressesprecher der Kreis-Wasserwacht Freising, „die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einheiten zu stärken und die Abläufe bei Großeinsätzen im und am Wasser realitätsnah zu erproben“. Die Verantwortlichen zeigten sich zufrieden mit dem Ablauf der Übung. „Solche gemeinsamen Trainings sind unerlässlich, um im Ernstfall schnell und koordiniert handeln zu können“, betonten Rainer Schug und Robert Gabriel nach der Übung. Auch Hummels Kommandant Gerhard Kiermeier zeigte sich zufrieden: „Die Zusammenarbeit der einzelnen Hilfsorganisationen klappte reibungslos und wirkte fast schon freundschaftlich, obwohl sich viele Helfer gar nicht kannten. Das zeigt, dass die Farbe der Fahrzeuge in so einem Szenario vollkommen egal ist.“