26 Standorte schließen - Baywa wehrt sich gegen Untergang und streicht 1300 Stellen
Der angeschlagene Agrarkonzern Baywa will sich mittelfristig von 1300 Mitarbeitern trennen. Insgesamt wird Baywa 26 von seinen 400 Standorten aufgeben, wie das Unternehmen in München mitteilte. Die Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat seien bereits angelaufen, berichtete das „Handelsblatt“. Eine Einigung sei bis Ende März 2025 zu erwarten.
Baywa stellt sich für die Zukunft auf
Michael Baur, Chief Restructuring Officer bei Baywa, erklärte laut dem Bericht: „Die Baywa des Jahres 2027 wird ein fokussiertes, zeitgemäßes Handelshaus mit den vier Kerngeschäftsbereichen sein.“
Das sind:
- Agrar
- Baustoffe
- Energie
- Technik
Derzeit weist die Konzern-Website die Bereiche Landwirtschaft, Baustoffe und Energie aus.
Dem „Handelsblatt“ zufolge geriet der Traditionskonzern wegen hoher Schulden in eine existenzielle Krise. Konzernkenner taxieren den Betrag auf rund fünf Milliarden Euro.
Schulden in Zeiten steigender Zinsen ein Problem
Baywa expandierte während der Niedrigzinszeiten weltweit mithilfe von Krediten. Der Konzern stieg in das Geschäft mit Solarzellen ein. Mit dem Anstieg der Zinsen wurden die Schuldenlast zum Problem für den genossenschaftlich dominierten Konzern, hieß es in dem Bericht.
Hauptaktionäre der Baywa sind die Beteiligungsgesellschaften der Genossenschaftsbanken in Bayern und Österreich. Diese hatten sich kürzlich mit Baywa-Vorstand und Gläubigerbanken auf eine Finanzspritze in dreistelliger Millionenhöhe geeinigt. Die Sanierung des Unternehmens wird noch Jahre dauern - so hatte das Unternehmen im Oktober mitgeteilt.