Konflikt um Immobilie am Freisinger Bahnhof: Sparkasse kündigt Mietvertrag, will aber bleiben

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„Jetzt mieten“ steht an den Fenstern der Sparkassen-Filiale am Freisinger Bahnhof. Hintergrund sind unterschiedliche Vorstellungen der beiden Parteien. © Eser

Die Sparkasse will ihre Selbstbedienungsfiliale am Freisinger Bahnhof verkleinern. Der Vermieter hat allerdings andere Vorstellungen.

Dass ein Makler die Räume der Sparkassen-Filiale am Freisinger Bahnhof zur Vermietung ausgeschrieben hat, sorgt für Irritationen. Jetzt hat sich der Vermieter zu Wort gemeldet, und der Sparkassenchef reagiert.

Wie berichtet, hatte die Sparkasse Freising Moosburg am Freitag auf FT-Nachfrage erklärt, dass es aktuell Gespräche mit dem Vermieter über die weitere Nutzung der Geschäftsräume über das Jahr 2025 hinaus gebe. Pressesprecher Rudolf Gebhard unterstrich: „Wir möchten unbedingt am Standort Bahnhof bleiben.“  Seit Oktober 2022 ist die Sparkassen-Geschäftsstelle an der Saarstraße eine reine Selbstbedienungsfiliale.

Herskovits will nur einen Mieter im Gebäude

Am Montag stattete dann der Vermieter Hans Herskovits dem FT einen Besuch ab. Er erklärte, dass die Sparkasse den bis Ende 2025 laufenden Mietvertrag gekündigt habe, da das Kreditinstitut nur noch einen kleinen Teil der Räumlichkeiten für ihre Automaten verwenden wolle. Der Rest solle anderweitig vermietet werden. „Ich möchte aber nur einen Mieter haben“, stellte Herskovits klar. Wenn die Sparkasse die Räume nicht vollständig übernehme, werde er jemand anderen suchen.

Dem FT bestätigte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Michael Langauer, dass sein Haus gerne weiter am Standort für die Kunden präsent sein möchte. Den Mietvertrag habe man dennoch „vorsorglich“ für 31. Dezember 2025 kündigen müssen, da die Filiale eben nur noch als Selbstbedienungsstandort genutzt werde und daher von den rund 220 Quadratmetern nur noch etwa 25 benötigt werden. „Die restlichen Räume stehen jetzt schon leer. Da macht es keinen Sinn, für die Gesamtkapazitäten zu zahlen, zumal eine deutliche Mieterhöhung im Raum steht.“

Sparkassenchef hofft weiter auf „gute gemeinsame Lösung“

Langauer sagt aber auch, dass er an einer „guten gemeinsamen Lösung für alle Beteiligten“ sehr interessiert sei. Schließlich handle es sich um eine gut frequentierte Filiale. „Wir haben daher vom Vorstand aus mit Herrn Herskovits persönlich gesprochen und ihm angeboten, ihn bei der Suche eines Mieters für die nicht mehr benötigten Flächen voll und ganz zu unterstützen. Wir haben ihn auf seinen Wunsch hin auch zwei Entwürfe für die weitere Detailplanung vorgelegt, in denen wir weiterhin als ein Ankermieter zur Verfügung stehen. Auch ist die Sparkasse bereit, sich bei eventuellen Rückbau- und Umbaukosten zu engagieren.“ Man könne sofort handeln.

Langauers Fazit: „Unser Angebot steht, es liegt jetzt am Vermieter, von dem wir ein Signal brauchen, weil wir sonst die Suche nach einem neuen Standort beginnen müssen. Das wäre für alle Beteiligten die schlechteste Lösung.“  

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