Früherer US-Präsident Jimmy Carter ist tot

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Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Hinter dem Demokraten liegt eine beeindruckende Karriere.

Update vom 30. Dezember, 5.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Unterstützung des verstorbenen US-Präsidenten Jimmy Carter für sein Land gewürdigt. Während Carters Amtszeit sei die Ukraine zwar noch nicht unabhängig gewesen, erklärte Selenskyj im Onlinedienst X. Doch „sein Herz stand fest an unserer Seite in unserem andauernden Kampf für die Freiheit“.

„Wir schätzen sein unerschütterliches Engagement für den christlichen Glauben und die demokratischen Werte sowie seine unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine angesichts der unprovozierten Aggression Russlands sehr“, schrieb der ukrainische Staatschef mit Blick auf Carter weiter.

Früherer US-Präsident Jimmy Carter im Alter von 100 Jahren gestorben

Erstmeldung: Washington, D.C. – Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist tot. Dies berichtet unter anderem die Washington Post unter Berufung auf Carters Sohn. Der Demokrat wurde 100 Jahre alt und gab zuletzt noch seine Stimme bei der US-Wahl ab. Carter starb der Nachrichtenagentur AFP zufolge am Sonntagnachmittag in seinem Haus in Plains im Bundesstaat Georgia.

Carter wurde am 1. Oktober 1924 im US-Südstaat Georgia geboren und wuchs dort in einer tief religiösen Baptistenfamilie auf. Nach einem Marineeinsatz übernahm er Anfang der 50er Jahre die familieneigenen Erdnussplantagen. Er wurde 1970 Gouverneur von Georgia. 77 Jahre lang war er mit Rosalynn Carter verheiratet, die die Rolle der First Lady in den USA bedeutend geprägt hat. Jimmy Carter hinterlässt drei Söhne und eine Tochter.

Jimmy Carter, ehemaliger Präsident der USA.
Jimmy Carter, ehemaliger Präsident der USA, ist im Alter von 100 Jahren gestorben. © dpa

Rückblick auf Carters Amtszeit: Gewissenhaft, doch nicht stets geschätzt

Carter galt als US-Präsident (1977 bis 1981) zwar als gewissenhaft, doch kam damit wenig an. Die Republikaner stellten ihn als Pessimisten dar, der die Stimmung im Land mit Aufrufen zum Energiesparen drückte. Das Geiseldrama in Teheran, wo 52 seiner Landsleute monatelang in der US-Botschaft gefangen gehalten wurden, begrub die Hoffnung des Demokraten auf eine zweite Amtszeit. Zu Carters außenpolitischen Erfolgen gehört das Abkommen von Camp David zwischen Ägypten und Israel 1978, das ein Jahr später zum Friedensschluss führte. Mit der Sowjetunion brachte er den Abrüstungsvertrag SALT II zum Abschluss.

Die Präsidentschaft war der Höhepunkt einer langen politischen Karriere. In den Ruhestand verabschiedete sich Jimmy Carter aber auch nach dem Ende seiner Amtszeit im Januar 1981 nicht. Mehr als vier Jahrzehnte lang blieb der 39. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika weiter politisch aktiv – im Grunde bis zu seinem Tod im Alter von 100 Jahren. So wurde der Demokrat im Jahr 2002 für sein humanitäres Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

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