Revolution bei Aldi: Discounter kündigt große Kassen-Änderung für Kunden an
Bargeld-Zahler aufgepasst: Bei Aldi Nord sind nun auch Geldauszahlungen an der Kasse möglich. Die Voraussetzungen dafür sind weniger streng als in anderen Märkten.
Kassel – Nach einer erfolgreichen Testphase in ausgewählten Filialen stellt Aldi Nord einen neuen Service zur Verfügung: Kunden können seit Montag (14. Oktober) an der Kasse Bargeld abheben. Wie Aldi in einer Pressemitteilung schreibt, stelle dieser Service insbesondere in Regionen, in denen Bankfilialen und Geldautomaten rar seien, eine Erleichterung dar. „Die positiven Rückmeldungen der Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeitenden belegten den Mehrwert dieses Angebots.“
Gebührenfrei Bargeld abheben bei Aldi: Das müssen Kunden jetzt beachten
Während Aldi Süd den Service bereits 2020 eingeführt hatte, schauten Kunden von Aldi Nord lange Zeit in die Röhre. Nun bieten auch die 2200 Filialen in West-, Nord- und Ostdeutschland an, an der Kasse Bargeld abzuheben. Das lange Warten scheint sich gelohnt zu haben, denn im Gegensatz zu Aldi Süd sind die Bedingungen bei Aldi Nord weniger streng: Dort kann man schon ab einem Mindesteinkaufswert von einem Euro Geld abheben, während es bei Aldi Süd fünf Euro sind.
Warum gibt es Aldi Nord und Aldi Süd?
Aldi wurde 1961 in Aldi Nord und Aldi Süd aufgeteilt, weil die Gründerbrüder Karl und Theo Albrecht unterschiedliche Meinungen über die Geschäftsstrategie hatten, insbesondere über den Verkauf von Zigaretten. Seitdem agieren beide Unternehmen unabhängig voneinander und teilen Deutschland geografisch in einen nördlichen und einen südlichen Bereich auf. Dabei begann der heutige Discounter-Riese als kleines Backwarenunternehmen.
Auch die Bezahlmethoden für die Bargeldauszahlung sind bei Aldi Nord breiter gefächert. Vor Ort werden alle Maestro- und V-Pay-Girocards, Debitkarten sowie Master- und Visa-Kreditkarten akzeptiert. Auch eine kontaktlose Auszahlung über das Smartphone ist möglich. Kunden können so gebührenfrei in 10-Euro-Schritten Bargeld bis zu einem Betrag von 200 Euro abheben. Bei Aldi Süd funktioniert der Service dagegen nur mit EC- beziehungsweise Girocard und Debit- oder Kreditkarte.

Weniger Bankfilialen, gestiegene Nachfrage nach Bargeld: Darum zieht Aldi Nord nach
Aldi Nord reagiert damit auf die gestiegene Nachfrage nach Bargeldabhebungen im Einzelhandel. Vor allem in ländlichen Regionen schließen immer mehr Bankfilialen, wodurch Supermärkte und Discounter eine wichtige Alternative werden, um den Zugang zu Bargeld zu gewährleisten. Auch Lidl, Rewe, Kaufland, Netto, Penny und Edeka bieten den Service bereits an. Obwohl sich der Mindesteinkaufswert unterscheidet, ist die Bargeldauszahlung in allen Märkten gebührenfrei. (cln)