Baby mit „Extra-Finger“ geboren: Kinderarzt erklärt, wie häufig das vorkommen kann

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Die überzähligen Finger werden meist abgebunden. © Westend61 / Imago

„Oh Gott, was ist das?“ tönt es in dem Video. Darin zu sehen ist die Hand eines Babys, an der ein zusätzlicher Finger an einem kleinen Hautzipfel hängt.

Das Phänomen heißt „Polydaktylie“ und ist gar nicht so selten, wie Kinderarzt Dr. Aaron Pfisterer erklärt. Meist werden die zusätzlichen Finger in einer OP kurz nach der Geburt entfernt.

1 von 1000 Babys hat „Extra-Finger“

Auf TikTok reagiert Dr. Pfisterer auf ein Video das eine Babyhand mit einem Finger zu viel zeigt. Die Eltern des Kindes hatten das Video offenbar in den Sozialen Medien geteilt. Pfisterer ist Assistenzarzt in Weiterbildung zum Kinder- und Jugendarzt und erklärt, ein zusätzlicher Finger oder Zeh „kommt sehr häufig vor“. Im Durchschnitt komme etwa eines von Tausend Neugeborenen damit zur Welt.

Polydaktylie ist eine angeborene Fehlbildung

Polydaktylie ist eine angeborene Fehlbildung. Sie kann sowohl an den Händen als auch an den Füßen auftreten. Kinder haben dann meist einen zusätzlichen Finger oder einen zusätzlichen Zeh. Dabei sind Dopplungen der Daumen am häufigsten, aber auch ein zusätzlicher kleiner Finger ist nicht selten.

Von kleinen Hautanhängseln ohne Knochen und Muskulatur, wie im Video, bis hin zu vollwertigen und aktiv beweglichen Fingern oder Zehen sind alle Ausprägungen der Polydaktylie möglich, erklärt Physiotherapeutin Kathrin Mattes in der Deutschen Hebammen Zeitschrift.

Extra-Finger werden abgebunden oder operiert

Diese zusätzlichen Finger oder Zehen werden meist gleich nach der Geburt abgebunden und „man lässt es von selbst abfallen“, wie Dr. Pfisterer auf TikTok weiter erklärt. Das kann allerdings zu unschönen Narben führen, wenn der Finger nicht, wie im Video, nur an einem kleinen Hautfetzen hängt. Deshalb werden diese Extra-Finger oft operativ entfernt.

So eine Operation muss nicht immer gleich nach der Entbindung stattfinden, wie einige TikTok-User in den Kommentaren berichten. Die Mama eines betroffenen Kindes schreibt: „Hatte mein Sohn auch. Abbinden hat nicht funktioniert. War eine ruckzuck OP mit 6 Monaten. Heute ist er fast 7 Jahre und keine Folgen davon.“

Wie die Mutter weiter berichtet, sei der zusätzliche Finger trotz 4D-Ultraschall nicht zu erkennen gewesen.

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