Depressionen: Sechs Stressfaktoren in der Arbeit, die Leiden begünstigen
Stress am Arbeitsplatz kann das Risiko für Depressionen erhöhen. Forscher fanden heraus, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Die Ursachen von Depressionen sind nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit komplex. Sie können biologische, genetische und umweltbedingte Faktoren umfassen. So können beispielsweise auch schlechte Arbeitsbedingungen und Stressfaktoren am Arbeitsplatz das Risiko, an einer Depression zu erkranken, erhöhen. Wissenschaftler haben in einer Studie einige Faktoren ausgemacht, welche dabei eine wichtige Rolle spielen.
Depressionen: Sechs Stressfaktoren am Arbeitsplatz können Leiden begünstigen

In ihrer im Fachmagazin The Lancet veröffentlichten Studie wertete ein Forschungsteam um die Epidemiologen Birgit Greiner vom irischen University College Cork und Reiner Rugulies vom Nationalen Forschungszentrums für Arbeitsumwelt in Kopenhagen sieben Meta-Analysen aus den Jahren 2017 bis 2021 aus. Diese beinhalteten zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen beruflichem Stress und psychischen Erkrankungen bei insgesamt Hunderttausenden Erwerbstätigen untersuchten. Sie stammten alle aus einkommensstarken Ländern. Außerdem zeigten sie zu Studienbeginn keine Symptome. Zum Teil entwickelte sich allerdings im Laufe der Zeit eine psychische Störung, die klinisch diagnostiziert wurde.
Zunächst arbeitete das Team der Wissenschaftler 17 ungünstige Arbeitsbedingungen aus den Meta-Analysen heraus. Anschließend berechneten sie den statistischen Zusammenhang mit dem Auftreten von psychischen Störungen. So machten sie insgesamt 13 Stressfaktoren aus, die mit einem erhöhten Risiko einhergingen, eine Depression zu entwickeln. Sie entdeckten dabei unter anderem folgende sechs Faktoren:
- Mobbing
- mangelnde Gerechtigkeit
- Jobunsicherheit
- große emotionale Belastungen
- fehlende Unterstützung
- zu wenig Anerkennung
Depressionen wegen Arbeit: Mobbing hat stärksten Einfluss auf Risiko
Laut den Ergebnissen hat Mobbing den stärksten Einfluss auf das Depressionsrisiko. Die anderen Effekte fallen statistisch gesehen zwar moderat bis schwach aus, dennoch halten die beiden Studienleiter sie für bedeutsam. Denn Mobbing betrifft laut Arbeitspsychologe Dieter Zapf von der Goethe-Universität Frankfurt am Main gegenüber Welt Online nur drei bis zehn Prozent der Berufstätigen.
Meine news
Sie sind depressiv? Bei der Telefon-Seelsorge bekommen Sie rund um die Uhr Hilfe – an jedem Tag im Jahr: Rufen Sie 0800 1110111 oder 0800 1110222 an. Der Anruf ist kostenfrei. Ihre Telefonnummer wird nicht übertragen und Sie müssen Ihren Namen nicht sagen. Das Gespräch dauert so lange wie nötig.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.