Nato-Kampfjets steigen auf: Putin überzieht Ukraine mit nächstem Raketen-Teppich

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Russland bombardiert die Ukraine in der Nacht zu Freitag erneut schwer. In Polen gehen Nato-Kampfflugzeuge daraufhin in erhöhte Alarmbereitschaft.

Warschau – Es waren die nächsten heimtückischen Luftangriffe des russischen Regimes um Wladimir Putin auf das westliche Nachbarland im Ukraine-Krieg.

Russische Luftangriffe auf die Ukraine: Erneut steigen Polen-Kampfjets auf

Wie das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte am frühen Freitagmorgen (19. April) bei X (vormals Twitter) mitteilte, wurden sogenannte „intensive Langstrecken-Luftfahrtaktivitäten der Russischen Föderation im Zusammenhang mit Raketenangriffen auf Objekte auf dem Territorium der Ukraine beobachtet“.

Alle notwendigen Verfahren „zur Gewährleistung der Sicherheit des polnischen Luftraums wurden eingeleitet“, und die Luftstreitkräfte würden „die Situation fortlaufend“ überwachen, hieß es aus Warschau zu den neuerlichen russischen Luftangriffen auf ukrainische Großstädte. Und weiter: „Im Luftraum sind diensthabende Flugzeuge in Betrieb gegangen, was insbesondere im Südosten des Landes zu einem erhöhten Lärmpegel führen kann.“ Immer wieder sind in den vergangenen Wochen wegen der Aggression aus Moskau polnische Nato-Kampfjets an der Ostflanke des Verteidigungsbündnisses aufgesteiegen.

Ein Kampfjet F-16C der polnischen Luftwaffe. (Symbolfoto) © IMAGO/Björn Trotzki

Ukraine-Krieg: Drei russische Raketen „verirrten“ sich in polnischen Luftraum

Medienberichten zufolge zählten die Polen in den vergangenen 16 Monaten drei große russische Raketen, die unerlaubterweise in ihren Luftraum eindrangen und dann wieder kehrt machten. Es soll sich jeweils um Marschflugkörper gehandelt haben, die sich aus der Ferne steuern lassen. Und die wohl nur deshalb – fehlgeleitet – keinen Schaden in dem Nato-Land anrichteten. Zum Beispiel wurde am 29. Dezember bei Zamosc im Südosten Polens eine russische Rakete identifiziert.

Brisant: Nur rund 120 Kilometer südwestlich von Zamosc befindet sich der polnische Militärflughafen Rzeszow, über den die Nato ihre Logistik in diesem Abschnitt ihrer Ostflanke abwickelt. Und von wo aus auch westliche Militärhilfen in die Ukraine kommen. Am Flugfeld von Rzeszow sind deshalb mehrere Flugabwehrbatterien vom Typ „Patriot“ der Amerikaner stationiert – mit einer Raketen-Reichweite von bis zu 160 Kilometern.

Nato-Ostflanke in Polen: F-16C-Kampfjets unweit von Warschau stationiert

Zuletzt hatte am 24. März eine russische Rakete polnischen Nato-Luftraum verletzt, woraufhin die USA allen Nato-Staaten ihre „felsenfeste“ Unterstützung zusicherten. „Unsere Verpflichtung gegenüber der Nato und der Sicherheit unserer Nato-Verbündeten, einschließlich Polen, ist felsenfest und wird nicht nachlassen“, erklärte damals Matthew Miller, der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums im Pentagon. Die Überwachung im polnischen Nato-Luftraum übernehmen auf polnischer Seite in der Regel die 3. und die 6. Taktische Fliegerstaffel aus Posen sowie die 10. Taktische Fliegerstaffel aus Lask bei Warschau.

Die Truppenteile sind mit den 48 amerikanischen Kampfjets F-16C/D des Landes ausgerüstet. Zudem verfügt Polen über vereinzelte ältere Kampfflugzeuge MiG-29 aus ehemals sowjetischer Produktion. Laut Global Firepower Index (GFP) waren, Stand 19. April, von insgesamt 59 Kampfjets der Luftstreitkräfte der Republik Polen indes nur 44 einsatzbereit. Zum Vergleich: Die deutsche Luftwaffe hatte derselben Quelle zufolge zum selben Zeitpunkt 106 einsatzbereite Kampfjets der Typen Eurofighter Typhoon und Tornado in den Reihen der Bundeswehr. Die Luftstreitkräfte beider Länder arbeiten insbesondere im Ostseeraum eng zusammen. (pm)

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