Hausham: Gemeinde sieht bis zu 7,5 Millionen Euro für Ortsentwicklung vor - „Grob geschätzt“
Um sich Fördermittel bei der Regierung von Oberbayern zu sichern, hat Hausham eine Liste mit möglichen Projekten verabschiedet. Darin tauchen mehrfach spannende Themen auf.
Hausham – Mit knapp 7,5 Millionen Euro beziffert die Gemeinde Hausham die Kosten, die sie gegebenenfalls in den nächsten vier Jahren für die Ortsentwicklung ausgeben möchte. Das geht aus einer Bedarfsmitteilung hervor, mit der die Gemeinde bei der Landesregierung quasi einen „finanziellen Platzhalter“ für eine spätere Förderung anmeldet, wie Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) in der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte. Spannend an dieser Formalie: Die Gemeinde fasst in ihrem Antrag alle beabsichtigten Ortsentwicklungsmaßnahmen innerhalb des Sanierungsgebiets Ortsmitte (wir berichteten) zusammen – sortiert nach Prioritäten.
Die Realisierung der Projekte ist zwar ebenso unklar wie die tatsächlich entstehenden Kosten, betonte Zangenfeind. Doch lässt sich die Mitteilung als eine Art Wunschliste verstehen, die sich in drei Punkte gliedert: Vorbereitungen, Ordnungs- und Erschließungsmaßnahmen – in denen es im weitesten Sinne um Grundstücke geht – sowie sonstige Maßnahmen.
Beschlossen, betonte der Bürgermeister, seien die Ideen freilich nicht. Auch vor der Gesamtsumme dürfe man nicht erschrecken: Hausham sei nicht verpflichtet, die als Bedarf angemeldeten Fördersummen auch wirklich abzurufen. Andersherum seien die Projekte ohne diese Anmeldung im Haushalt der Regierung nicht berücksichtigt – und würden damit auch im Falle eines Beschlusses nicht gefördert. Davon schien der Gemeinderat überzeugt. Das Gremium beschloss die jährlich fällige Bedarfsmitteilung einstimmig. Damit steht die Tür für zwölf Projekte potenziell offen.
Vorbereitungen
Noch einen Rahmenplan zu erarbeiten gibt es laut dieser Liste „für die Errichtung eines Bergbaumuseums/Museumsquartier“. Die Kosten für diesen Plan schätzt die Gemeinde auf 200 000 Euro, jeweils die Hälfte ist für die Jahre 2024 und 2025 vorgesehen. Außerdem unter „Vorbereitungen“ gelistet: Ein Parkraumkonzept mit Parkleitsystem für 50 000 Euro, die jedoch bereits bewilligt seien. Wie bei den folgenden Maßnahmen gilt: Es handelt sich um „eine unverbindliche Liste mit groben Kostenrahmen“, heißt es in der Beschlussvorlage.
Maßnahmen
Bereits umgesetzt hat die Gemeinde davon den heuer eröffneten Bahnhofsvorplatz. Wie berichtet, hatte sich der Bau unter anderem wegen Materialkostensteigerungen auf über eine Million Euro verteuert – für die Mehrkosten will Hausham 2024 Förderungen erhalten. Ebenfalls mit einer Million Euro beziffert wird die Umgestaltung der Schlierseer Straße im Bereich zwischen der Tegernseer Straße bis zum Bahnübergang – eine Umsetzung ist aber frühestens 2025 angedacht.
Weitere 80 000 Euro, teils schon 2024, stehen für die Verkehrsberuhigung an den Ortseingängen in der Mitteilung. Außerdem will die Gemeinde innerörtliche Wegeverbindungen für bis zu 100 000 Euro in den nächsten beiden Jahren aufwerten – Ergebnisse des Gutachtens aus dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept ISEK (wir berichteten).
An einem offenbar großen Wurf feilt das Rathaus in Sachen Museumsquartier. Zusätzlich zu den 200 000 Euro Planungskosten benennt Hausham für „bauliche Maßnahmen“ 4,5 Millionen Euro, vorgesehen aber erst in den Jahren 2025, 2026 und 2027. Konkreter sind indes die Kosten für eine „Freizeitanlage an der Schlierach“, die, wie berichtet, schon 2024 ansteht.
Sonstiges
Zwischen 50 000 Euro und 90 000 Euro nennt die Gemeinde abschließend als Bedarf für vier kleine Maßnahmen: Eine Sanierungsberatung, ein kommunales Fassadenprogramm, ein Geschäftsflächenprorgamm und Weihnachtsbeleuchtung. nap
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