Schlechte Nachrichten für die Erdweger: Erweiterung des Handels vorerst auf Eis
Seit Jahren wünschen sich die Erdweger mehr Einkaufsmöglichkeiten im Ort. Eine dafür wichtige Grundstücksbesitzerin hat dazu nun aber die Gespräche abgebrochen. Der Bürgermeister verspricht dennoch: „Wir abeiten weiter daran!“
Kleinberghofen/Erdweg – Eines der Anliegen, um das es durch die Jahre regelmäßig in Bürgerversammlungen geht, brachte Renate Höchtl bei der Bürgerversammlung in Kleinberghofen ins Spiel. Sie wünschte sich mehr Einkaufsmöglichkeiten in Erdweg. Dadurch bliebe auch mehr Kaufkraft in der Gemeinde – ein Punkt, den Bürgermeister Christian Blatt stets als Vorteil des Erdweg-Gutscheins anpreist. An diesem Abend ließ der Gemeindechef die Katze aus dem Sack: Das Projekt scheint vorerst gescheitert. „Aber wir arbeiten weiter daran!“
Seit Jahren laufen Verhandlungen über ein rund 10 000 Quadratmeter großes Teil-Grundstück am Kreuzungspunkt der Staatsstraße 2047 mit der Staatsstraße 2054. Insgesamt sind es dort drei Flächen, die entwickelt werden sollen, mit zusammen etwa 18 000 Quadratmetern und drei Grundstücksbesitzern. Einer davon ist die Kirche.
Discounter und Drogeriemarkt wären interessiert gewesen
„Wir saßen mit jedem am Tisch und führten intensive Gespräche“, so Christian Blatt. Zuvor waren Besprechungen mit einem Discounter und einem Vertreter eines Drogeriemarktes erfolgreich verlaufen. Die Gemeinde hätte am Ende zusammen mit dem bestehenden Vollsortimenter (Edeka) einen „Dreiklang gehabt, wo sich alles bündelt“, erklärte Blatt. Zudem gab es bereits Gespräche über die Verlagerung des örtlichen Getränkemarkts an diese Stelle. „Alles war schon so gut wie in trockenen Tüchern. Auch die Verhandlungen wegen Zufahrten sowie eine Abklärung mit dem Denkmalamt wegen vermuteter Reste der Villa Rustica waren erledigt. Letztlich ist es aber nicht am Preis und nicht am Grundstück an sich gescheitert“, betonte Christian Blatt. Eine Grundstücksbesitzerin habe schlicht und einfach die Gespräche abgebrochen, „weil die Umstände doch nicht in ihre Lebenssituation passen“, formulierte es der Gemeindechef vorsichtig.
„Wir reden über wichtige Infrastruktur für die Gemeinde, die momentan an einem Hektar scheitert“, fasste Bürgermeister Blatt das Debakel zusammen. Er sei „ein wenig verzweifelt“, sagte er den Zuhörern in Kleinberghofen, verwies aber gegenüber den Dachauer Nachrichten auf sein Interview zu Beginn des Jahres, und die Hoffnung, dass „vielleicht das eine oder andere Grundstücksgeschäft“ doch möglich wird.