Harris‘ schmerzhafte TV-Historie: Diesen Fehler sollte sie im Duell gegen Trump nicht wiederholen
Harris und Trump treffen am Dienstag in einem vielleicht entscheidenden TV-Duell aufeinander. Die Vizepräsidentin wird mit vergangenen Fehlern konfrontiert.
Philadelphia – Die Präsidentschaftswahlen in den USA rücken näher, am Dienstag treffen Kamala Harris und Donald Trump in einer Fernsehdebatte aufeinander. Es ist das erste und möglicherweise letzte Mal, dass sie sich in einem TV-Duell behaupten müssen. Trump könnte eine Strategie anwenden, die seine Unterstützerin Tulsi Gabbard vor fünf Jahren erfolgreich gegen Harris einsetzte. Damals geriet Harris nicht nur ins Schwitzen, sondern verlor auch gänzlich das Image einer schlagfertigen Politikerin.
TV-Debatte gegen Trump steht bevor: Diesen Fehler sollte Harris am Dienstag nicht wiederholen
In der TV-Debatte 2019 in Detroit ging die damalige demokratische Abgeordnete Tulsi Gabbard ihre Konkurrentin Kamala Harris scharf an. Sie warf Harris vor, während ihrer Amtszeit als Generalstaatsanwältin von Kalifornien „über 1.500 Menschen wegen Marihuana-Verstößen ins Gefängnis gebracht und dann darüber gelacht (zu haben), als sie gefragt wurde, ob sie jemals Marihuana geraucht habe.“
Gabbard beschuldigte Harris auch, Beweise zurückgehalten zu haben, „die einen unschuldigen Mann aus der Todeszelle befreit hätten“, und „Menschen über ihre Strafe hinaus im Gefängnis zu halten, um sie als billige Arbeitskräfte zu benutzen“. Harris reagierte kaum auf die Vorwürfe. Stattdessen beschuldigte sie Gabbard, über Jahre hinweg demokratische Politiker, einschließlich Barack Obama, durchgehend kritisiert zu haben.
Harris verlor vor Jahren ihr Image als schlagfertige Kandidatin: Hat sie im TV-Duell gegen Trump eine Chance?
Harris konnte sich damals nicht effektiv gegen die Vorwürfe verteidigen, was ihr das Image einer schwachen Politikerin einbrachte, die sich nicht verteidigen kann. Einige ihrer Verbündeten behaupten laut Politico, dass die Vizepräsidentin aber aus diesem Fehler gelernt hat. So habe sie bereits in der „weit gelobten Debatte“ gegen Mike Pence im Jahr 2020 ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können.

Wie gut sich Harris in dem TV-Duell schlagen wird, zeigt sich am Dienstag. Tulsi Gabbard, die die Demokratische Partei inzwischen verlassen hat, unterstützt Donald Trump bei seiner Vorbereitung auf das Duell. Rania Batrice, die während Gabbards Präsidentschaftskandidatur kurzzeitig als Wahlkampfmanagerin tätig war und sich seitdem von ihr distanziert hat, sagte laut Politico voraus, dass Gabbard Trump raten wird, „eine Seite aus ihrem Spielbuch für 2019 zu nehmen und sich auf die Heuchelei-Rolle einzulassen“.
Harris vs. Trump im TV-Duell: Showdown am Dienstag „vielleicht entscheidend für die Wahl“
Die Strategie würde zumindest passen. In den letzten Wochen griff Trump Harris immer wieder verbal an und rückte sie ind Licht der liberalen Querdenkerin. Er bezeichnete sie unter anderem als „verrückt“ und „radikale Linke“ und behauptete, die 59-Jährige habe sich erst spät in ihrer Karriere als Schwarze bezeichnet, um politische Vorteile zu erlangen.
Erin Christie, Kommunikationswissenschaftlerin an der Universität Rutgers, sagte über das bevorstehende Duell: „Das sind zwei sehr unterschiedliche Kandidaten, die sich zuvor noch nie persönlich begegnet sind.“ Laut ihrer Einschätzung wird die Debatte „sehr erhellend“ sein und „vielleicht entscheidend für die Wahl“. Beim letzten Duell zwischen Trump und Biden schauten 51,3 Millionen Menschen zu. Am Dienstag könnte diese Zahl noch übertroffen werden. Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hin. (nz)