Erfolgreiches Schutzprojekt am Walchensee-Südufer: 30.000 Amphibien gerettet – Mehr Helfer nötig

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Ein Braunfrosch auf Wanderschaft an der Walchensee-Süduferstraße. © Vroni Böhm

Überaus erfolgreich verlief der Einsatz der rund 45 Amphibienretter am Walchensee-Südufer. Zwischen Ende März und Anfang Mai wurden knapp 30 000 Erdkröten, Frösche und Molche von den Freiwilligen und den Rangern des Landratsamts eingesammelt.

Jachenau – Unterwegs waren die Helfer bei teils widrigen Wetterverhältnissen und oft bis nach Mitternacht. In Kübeln wurden die paarungsbereiten Tiere über die Mautstraße getragen, damit sie ihr Laichgewässer sicher erreichen. „Insgesamt rund 3,1 Zaun-Kilometer, verteilt auf drei Abschnitte zwischen Einsiedl und Niedernach, deckten wenigstens die Hauptrouten der wandernden Lurche aus den Wäldern der See-Südseite zum Wasser ab“, heißt es in einer Bilanz-Pressemitteilung des Landratsamts.

Zahl der gesammelten Tiere am Walchensee-Südufer enorm

Wie enorm die Zahl der gesammelten Tiere am Walchensee-Südufer ist, zeige ein Vergleich zu den übrigen 15 Sammelstellen an Straßen des Landkreises: Nur am Stallauer Weiher und am Harmatinger Weiher wurden heuer deutlich über 1000 Tiere zum Gewässer getragen, an den übrigen Einsatzstellen teils weit weniger. „Die umliegenden Wälder am Walchensee scheinen somit noch weitgehend intakte Lebensräume für die Amphibien zu bieten“, so das Landratsamt.

Treffen der Amphibienhelfer am Walchensee Südufer und Vertreter der beteiligten Kooperationspartner
Zum Erfahrungsaustausch trafen sich die Helfer nun im Landratsamts – darunter auch Walchensee-Ranger Hans Adlwarth, Gebietsbetreuerin Margret Hütt, Hans Bierling, Revierleiter des Forstbetriebs Bad Tölz, und dessen designierter Nachfolger Philip Müller sowie Friedl Krönauer und Monika Schotte von der Kreisgruppe des Bund Naturschutz. © BN

Durch die wachsende Zunahme an Fahrzeugen und massenhaft überfahrene Tiere begann die Rettungsaktion am Walchensee-Südufer auf Initiative der dortigen Ranger 2021. Durch die Kooperation mit dem BN, den Bayerischen Staatsforsten und dem Landratsamt entwickelte sie sich zum Erfolgsmodell. Durch verlängerte Zaunabschnitte, deutlich mehr Helfer und systematischeres Sammeln wurden die Zahlen jährlich gesteigert. „Dennoch werden einschließlich der übrigen Seeseiten weiterhin jedes Jahr tausende Kröten, Frösche und Molche überfahren.“

Einig waren sich die Amphibienretter, die sich jüngst zu einem Erfahrungsaustausch im Tölzer Landratsamt trafen, dass es noch mehr Freiwillige aus den umliegenden Orten bräuchte. (va)

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