Nachschub für Kiew? Französische Kampfjets für den Ukraine-Krieg „erwartet“
Die Ukraine wirbt in Europa weiterhin um Unterstützung angesichts des akuten Munitionsmangels. In Frankreich werden Kampfjet-Lieferungen heiß diskutiert.
Paris – Nachdem Kiew die letzten paar Wochen einige harte Rückschläge im Ukraine-Krieg hinnehmen musste, ist Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Frankreich in Gesprächen um Kampfjets. Der ukrainische Präsident teilte bei einer Pressekonferenz in Kiew am Sonntag (28. Februar) mit: „Ja, wir sprechen mit Frankreich über Kampfjets.“ Genauer soll es um die Mirage 2000 Jets gehen, welche für die französische Luftwaffe gut 20 Jahre den Kernbestand an Kampfflugzeugen darstellten.

Flugzeuge und Langstreckenwaffen für den Ukraine-Krieg
Bei dem Mirage Flugzeug gibt es zwei Versionen, wie Forbes berichtet. Zum einen die Mirage 2000D, welche für Bodenangriffe optimiert ist und zum anderen die Mirage 2000C, die für Luftkämpfe ausgelegt wurde. Um welche der zwei Versionen es genau geht, bleibt unklar. Bei dem Parisertreffen am Wochenende ging es auch um potenzielle Langstreckenwaffen, wie die Associated Press meldete. Emmanuel Macron sicherte der Ukraine 40 Raketen mit großer Reichweite, sowie Bomben zu.

Der französische „Taurus-Flugkörper“ als wichtigste Waffe der Ukraine
Diese „neuen“ Jets aus den 1980‘er Jahren würden die bestehende ukrainische Flotte von ungefähr 40 sowjetischen SU-27 Kampfjets ergänzen. Bisher haben diese den ukrainischen Luftraum gegen russische Angriffe abgesichert und Unterstützung käme gelegen. Die C-Version müsste jedoch wahrscheinlich eine andere Aufgabe übernehmen als die bisherigen Kampfjets. Die Mirage 2000C kann keine der „Storm Shadow“ Flugkörper abschießen, die momentan mit ungefähr 560 Kilometern Reichweite die wichtigste Präzisions-Langstreckenwaffe der Ukraine darstellen. „Storm Shadow“ ist das französisch-britische Äquivalent zum deutschen Taurus-Marschflugkörper.
Ukraine pocht auf Mirage Lieferung – Frankreich noch unentschieden
Die D-Version der Mirage hingegen könnte die Langstreckenwaffen mitführen. Momentan ist die französische Luftwaffe im Prozess, einige der in die Jahre gekommenen Mirage Flugzeuge zu überholen. Wie sehr die Präferenzen der Ukraine hinsichtlich der zwei Flugzeugversionen berücksichtigt werden können, ist fraglich. Die Ukraine rechnet auf jeden Fall mit neuen Flugzeugen, wie Kyrylo Budanow, Chef des ukrainischen Militärnachrichtendienstes bestätigte: „Wir erwarten von Frankreich mit Flugzeugen beliefert zu werden.“
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Ob Frankreich tatsächlich alte Mirage Jets für Kiew zur Verfügung stellt, ist ungewiss. Eine klare Antwort über die Lieferung gibt es noch nicht. Der Grund für das Zögern Frankreichs ist die lange Ausbildung, die ukrainischen Piloten benötigen würden, um den Jet sicher bedienen zu können. Bis die Piloten und Kampfflugzeuge einsatzfähig wären, könnte es womöglich zu spät sein. (SiSchr)