Paukenschlag um Rubikis: Kassels neuer Generalmusikdirektor sagt auch in Tirol zu
Diese Nachricht ist ein Paukenschlag: Der zukünftige Kasseler Generalmusikdirektor (GMD) Ainars Rubikis hat auch einen Vertrag in Innsbruck unterschrieben.
Kassel – Der designierte Kasseler Generalmusikdirektor (GMD) Ainars Rubikis ist als neuer Chefdirigent des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck (TSOI) vorgestellt worden.
Der Lette soll seinen Leitungsposten im Staatstheater Kassel für drei Jahre zum Beginn der Spielzeit 2025/26 antreten. In der selben Saison wird der 46-Jährige – ebenfalls für drei Jahre – zusätzlich die Aufgabe in Innsbruck übernehmen.
Ainars Rubikis in Tirol als Gastdirigent bekannt
Rubikis war erst Anfang Juli zum Kasseler GMD ab 2025 bestimmt worden. Die Entscheidung traf Timon Gremmels als hessischer Kunst- und Kulturminister, nachdem es in der Findungskommission zu einem Patt gekommen war. Das Ministerium in Wiesbaden hatte die Federführung bei der Besetzung der Nachfolge von Francesco Angelico.
In Tirol ist Ainars Rubikis, der zuletzt die musikalische Leitung der Komischen Oper Berlin innehatte, als Gastdirigent bekannt. „Es war mir bereits in den letzten Jahren eine Freude, mit diesem großartigen Orchester zusammenzuarbeiten“, zitiert ihn die Pressemitteilung des Landestheaters: „Die Hingabe und das Können der Musikerinnen und Musiker beeindrucken mich sehr, und es ist mir eine Ehre, die Arbeit mit so talentierten Menschen und in einer so schönen Stadt fortzusetzen.“
Kunstministerium: Rubikis wird „künstlerischen Schwerpunkt“ in Kassel haben
Rubikis werde ab 2025/2026 – wie angekündigt – als GMD am Staatstheater Kassel „seinen künstlerischen Schwerpunkt haben“, teilte das Kunstministerium auf HNA-Anfrage mit. In Innsbruck werde er „wenige Konzerte dirigieren“. Innerhalb der internationalen Musikszene sei es üblich, dass Generalmusikdirektoren weitere Engagements bei anderen Orchestern wahrnehmen.
Dem Ministerium sei bei der Vertragsgestaltung bewusst gewesen, dass Rubikis weiter auch als gefragter Dirigent international tätig sein wird. „Solche Engagements bereichern die künstlerische Arbeit und ermöglichen wertvolle internationale Vernetzungen“, sagte Ministeriumssprecher Jascha Habeck. Rubikis Vorgänger hingegen waren fest ausschließlich in Kassel engagiert.
Ainars Rubikis hat sich in Kassel in einem mehrstufigen Verfahren durchgesetzt – zuletzt gegen einen weiteren Finalisten, Kerem Hasan aus London. Das Orchester votierte mit 91,5 Prozent für Hasan, Rubikis bekam 12,5 Prozent – eine Stimmvergabe für beide Dirigenten war möglich. In der sechsköpfigen Findungskommission gab es je drei Stimmen für Rubikis und drei für Hasan. Daraufhin entschied Minister Timon Gremmels für den „erfahreneren Kandidaten“ – Rubikis. (Mark Christian von Busse)