Im Februar vergewaltigte ein 33-jähriger Mann kurz nach Mitternacht auf der Linie U3 in Berlin eine 63-jährige Frau und verließ nach der Tat seelenruhig die Bahn. Aufgrund dieses schrecklichen Vorfalls fordert Antje Kapak, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, nun eigene Waggons für weibliche Fahrgäste. "Sie sind häufiger Gewalt ausgesetzt, haben einen übergeordneten Schutzbedarf“, sagt Kapak gegenüber der "Bild".
Videoüberwachung und markierte Zonen - Japan gilt als Vorbild
Dabei soll es auf den Bahnsteigen Videoüberwachung und markierte Bereiche mit Notrufsäulen geben. Zudem sieht das Konzept außerhalb der Stoßzeiten eigene Waggons vor, die ausschließlich von Frauen genutzt werden können. "Entweder direkt hinter dem Fahrer oder am Ende des Zuges, wenn es wie in Tokio einen zweiten mitfahrenden Fahrer gibt", so Kapak. Dabei gilt Japans Hauptstadt als Vorbild für den Plan, da es dort morgens bis 10 Uhr und abends zwischen 17 Uhr und 21 Uhr Waggons nur für Frauen gibt.
"Wir arbeiten mit vollem Einsatz daran, dass alle Fahrgäste jederzeit sicher und mit einem guten Gefühl ans Ziel kommen", betont Maja Weihgold, Kommunikations-Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe. Bereits jetzt gebe es Alarmknöpfe in den Zügen und Notrufsäulen an jedem Bahnhof.