„Billig um jeden Preis?“: Leser kritisieren Ryanair-Geschäftsmodell

Nachdem Ryanair wegen der deutschen Ticketsteuer zahlreiche Flugverbindungen streicht, entbrannt unter der Leserschaft eine spannende Diskussion. 

Der vollständige Artike auf den sich die folgende Kommentar-Analyse bezieht, ist hier zu lesen: "Unvermögen der Regierung": Ryanair streicht 24 deutsche Flugverbindungen"

Während einige Leser der Bundesregierung politische und wirtschaftliche Fehlentscheidungen vorwerfen, kritisieren andere scharf das Geschäftsmodell von Ryanair oder heben die soziale Ungerechtigkeit steigender Flugpreise hervor. Zwischen Seitenhieben gegen Billigflieger und Sorgen über Deindustrialisierung stehen auch Stimmen, die die Maßnahmen als logische Folge von Klimapolitik oder bessere Lebensqualität durch weniger Lärm begrüßen. 

Verteilung der Meinung zu "So kontrovers bewerten die Leser die Ryanair-Streichungen"
Allen Positionen gemeinsam ist, dass an der Flugstreichung viel größere gesellschaftliche Themen wie Sozialpolitik, Umweltschutz und Standortattraktivität verhandelt werden – und die Grundstimmung ist überwiegend kritisch bis sarkastisch. FOCUS Online

Scharfe Regierungskritik

Mit einem Anteil von 17 Prozent dominiert die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung die Diskussion: Viele Leser beklagen eine schwächelnde Wirtschaft, zunehmende Deindustrialisierung sowie politische Fehlentscheidungen, die das Land aus ihrer Sicht wirtschaftlich und gesellschaftlich schädigen.

"Die Hiobsbotschaften um und über Deutschland nehmen täglich zu, ob Wirtschaft, Soziales, Sicherheit und, und, und. Schlechte Nachrichten über unser Land bestimmen in immer kürzerer Zeit und immer größerer Fülle die Schlagzeilen. Damals war die Richtung und der Tenor ziemlich klar; Scholz, Habeck und die gebeutelte FDP können es nicht. Es gab Neu-Wahlen. Ergebnis: Die, die es am wenigsten konnten, bestimmen heute mehr denn je unser Schicksal. Am Nasenring dabei eine CDU, wie sie unsozialer und bürgerfeindlicher nie war. Merz: unbeliebter als Scholz. Gratulation!"  Zum Originalkommentar

"Selbst SWISS kommt schon so gut wie gar nicht mehr nach Deutschland, Zürich war immer eine gute Adresse nach Südostasien. Diese Regierung ist so etwas von verpennt und geldgeil, dass sich die verbogenen Balken schon zerbröseln. Merz muss weg."  Zum Originalkommentar

"Na ja, ein zunehmend deindustrialisiertes Land braucht auch weniger Flüge... Man könnte angesichts der Blindheit der Regierenden und deren Wähler schreien, nur helfen würde es nichts."  Zum Originalkommentar

"Henry Morgenthau war ein amerikanischer Politiker, der die Idee hatte, Deutschland nach dem 2. Weltkrieg in ein Agrarland zu verwandeln. Was der nicht geschafft hat, schaffen unsere eigenen Politiker. Und natürlich die Friedensunion, die darf man nicht vergessen."  Zum Originalkommentar

„Billig um jeden Preis?“ – Massive Kritik am Ryanair-Geschäftsmodell

Rund 14 Prozent der Leser artikulieren deutliche Ablehnung gegenüber Ryanair: Sie kritisieren das Geschäftsmodell der Airline bezüglich Ausbeutung von Mitarbeitenden, versteckte Zusatzkosten für Passagiere und öffentliches Klagen, verbunden mit einer generellen Kritik an Billigfliegern.

"Das einzige Interesse Ryanairs besteht in der Gewinnmaximierung. Die Billigpreise sind nur durch Ausbeutung der Belegschaft möglich."  Zum Originalkommentar

"Ryanair ist sowieso unterirdisch."  Zum Originalkommentar

"Wer braucht Ryanair? Höchstens Ryanair selbst wegen des Geldverdienens. Aus welchem Grund sollte ich mit einer Airline fliegen, bei der ich Extrakosten für Gepäck, Verpflegung und Toilettenbenutzung zahlen muss? Am besten wäre es, wenn diese Airline komplett aus Deutschland verschwinden würde."  Zum Originalkommentar

"Gut so. Wer braucht schon so eine billige Fluggesellschaft. Und billig steht hier nicht für preiswert."  Zum Originalkommentar

„Gut fürs Klima, schlecht für Reisende?“ – Umweltschutz als Motor und Kritik an Klimapolitik

Mit einer Beteiligung von 12 Prozent begrüßen einige Kommentierende die Reduzierung von Flügen als Beitrag zum Umweltschutz und zur Verringerung des CO2-Ausstoßes. Kritische Stimmen sehen darin jedoch ein Zeichen für ideologisch getriebene Klimapolitik, die kaum globale Effekte erzielt und zu Verlagerungseffekten führt.

"Das ist ja prima, da wird die Umwelt geschont…"  Zum Originalkommentar

"Ist doch gut, dann verringert sich unser CO2-Ausstoß."  Zum Originalkommentar

"Passt doch. Das Klima ist in Deutschland gerettet und die gleichen Flieger fliegen dann halt woanders. Aber das ist ja nicht das deutsche Klima. Der linksgrünen Ideologie ist Genüge getan."  Zum Originalkommentar

"So ist das halt gewünscht, hier im Land. Natürlich wird dadurch global kein einziges Gramm Schadstoff eingespart, die Flugzeuge fliegen nun lediglich von woanders. Lassen wir uns also gerne im nächsten Sektor die Butter vom Brot nehmen. Im Automobilsektor ist dieser Vorgang fast abgeschlossen, im Luftverkehr sind wir mittendrin."  Zum Originalkommentar

„Fliegen wieder nur für Reiche?“ – Soziale Gerechtigkeit und steigende Flugpreise

9 Prozent der Leser weisen darauf hin, dass durch höhere Steuern und Abgaben Fliegen zunehmend zum Privileg der Wohlhabenden wird. Sie beklagen eine Verschärfung sozialer Ungleichheit, da sich durchschnittliche Verdiener Flugreisen künftig kaum noch leisten können.

"Der Normalverdiener kann ja aufgrund Steuern, Sozialabgaben und anderem Unsinn eh bald nicht mehr fliegen. So what."  Zum Originalkommentar

"Fliegen wird wieder elitär, genau wie der motorisierte Individualverkehr. Zum Glück verdiene ich genug und kann mir und meiner Familie auch teurere Tickets leisten. Muss ja auch nicht jeder Pöbel mit Ryanair nach Malle fliegen… Im Ernst, das ist sozialer Sprengstoff, die Deutschen lieben es zu verreisen, auch die nicht so wohlhabenden!"  Zum Originalkommentar

"Wer genug Geld hat, fliegt sowieso nicht mit Ryanair, d. h. wer kein Geld hat, braucht nicht fliegen, wie halt früher auch. Die Grünen Wähler haben ja meistens Geld, die fliegen, obwohl sie es anderen verbieten wollen."  Zum Originalkommentar

"Diese Abgaben verteuern die Tickets für Passagiere immer mehr. Zudem kommt ab 2027 die unbegrenzte Erhöhung der CO2-Bepreisung. Dann wird Fliegen, Autofahren und Heizen unerschwinglich. Aber das ist hier ja gewollt."  Zum Originalkommentar

„Gewollte Verknappung?“ – Politik wird für sinkenden Wettbewerb verantwortlich gemacht

Mit einem Anteil von 8 Prozent wird in den Kommentaren die politische Strategie hinter der Reduktion des Flugverkehrs angeprangert: Leser sehen einen bewussten Rückzug, der die Konkurrenz einschränkt, Preise erhöht und die Reiselust der Deutschen dämpft.

"Teile der Bundesregierung nehmen diese Nachricht mit Wohlwollen zur Kenntnis. Weniger Flüge, weniger Wettbewerb, noch teurere Flüge und als Ergebnis fliegen die Deutschen immer weniger. Genau so wollen es die Grünen schon lange. Die SPD hat deren Positionen übernommen und selbst manche in der CDU sind sich dafür nicht zu schade. Die "guten alten Zeiten", in denen es Teufelszeug wie Flugzeuge und vieles mehr noch nicht gab, wünschen sich manche sehr herbei."  Zum Originalkommentar

"Dann haben die Rotgrünen doch erreicht, was sie wollen - es wird weniger geflogen! Fast wie bei Herr der Ringe - selbst in der Niederlage bauen sie ihre Vorteile aus."  Zum Originalkommentar

„Abwärtsspirale für den Standort?“ – Wirtschaftliche Sorgen über Flugverkehrsrückgang

Ebenfalls 8 Prozent heben die volkswirtschaftlichen Risiken hervor. Die Leser warnen vor einer Abwanderung von Investitionen, Flugzeugen wie auch Arbeitsplätzen und äußern Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität am Wirtschaftsstandort Deutschland.

"Auch andere Airlines reduzieren ihre Angebote und Langstreckenflüge mit Start in Deutschland werden hier drastisch abgebaut. Es freuen sich die Flughäfen Amsterdam, Paris etc., die ihr Geschäft auf Kosten der deutschen Flughäfen deutlich ausbauen. Dazu kommen Visa-Schikanen z. B. für Geschäftsreisende aus Indien, die daher lieber über Amsterdam nach Deutschland reisen (bei einer großen Firma in meinem Umfeld). Hamburg hat aus deren Sicht mittlerweile den Status eines Provinzflughafens. Es ist alles unfassbar, was in diesem Land durchgezogen wird."  Zum Originalkommentar

"Zu meinem Bedauern muss ich feststellen, dass Schwarz-Rot dort weitermacht, wo Rot-Grün aufgehört hat. Vernichtung Wirtschaftsstandort und Lebensqualität in Deutschland."  Zum Originalkommentar

"Nicht nur das Investitionskapital flieht in zunehmendem Maß aus Deutschland, sondern auch die Flugzeuge. Weiter so..."  Zum Originalkommentar

"Deutschland ist teuer, umständlich und wenig modern! Wir werden von anderen Ländern überholt. Bis hier mal was passiert oder man zu einer Entscheidung kommt, ist die Entscheidung schon von der Entwicklung überholt!"  Zum Originalkommentar

Mehr Ironie als Lösung: Spott und Sarkasmus in der Ticketdebatte

Die restlichen Stimmen entfallen auf weitere Perspektiven, die bunt gemischt von ironischen Seitenhieben, alternativen Vorschlägen (z. B. Ausland als Abflugvariante) bis zu Kritik an Steuern, Lebensqualität der Anwohner und weiteren Aspekten reichen. Besonders auffällig: Sarkastische Kommentare nehmen gesellschaftliche Entwicklung und Politik humorvoll aufs Korn.

"Das kann nicht stimmen. Die Regierung würde nicht, niemals, unter keinen Umständen ihre Versprechen brechen."  Zum Originalkommentar

"Da ich häufiger fliege, habe ich mir die Niederlande als Abflugland gewählt. Wohne dicht an der Grenze. Daher kein Problem."  Zum Originalkommentar

"Lärmgeplagte Flughafenanwohner freuen sich über jeden Flug, der wegfällt."  Zum Originalkommentar

"Herrlich. Am Ende des Tages hat man weniger Steuern eingenommen, als vor der Erhebung."  Zum Originalkommentar

Sind Sie enttäuscht über Billigflieger-Rückzug oder begrüßen Sie weniger Flugverkehr – und sehen Sie darin eher eine politische Strategie, gesellschaftlichen Wandel oder einen natürlichen Marktmechanismus? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren!

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