„Muss man erst mal hinbringen“: Echings Gemeinderat verweigert EFB Zuschuss nach sattem Minus

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Rund 16.000 Euro Miese hat der Verein Echinger Fachbetriebe bei einer Veranstaltung gemacht. Ein entsprechender Antrag auf finanziellen Ausgleich lehnte der Gemeinderat nun jedoch ab. ©  Wolfilser/Imago

Es knirscht im Gebälk zwischen der Gemeinde Eching und dem Echinger Fachbetriebe e.V.. Auslöser ist ein Event, bei der die EFB ein sattes Defizit eingefahren hat.

Eching - Das klingt zunächst unspektakulär: Der Verein Echinger Fachbetriebe e.V. (EFB) hat einen Antrag auf Übernahme der entstandenen Verluste im Zusammenhang mit der Echinger Frühjahrsschau 2024 gestellt. Seit 25 Jahren findet die Veranstaltung statt, heuer endete sie mit einem Minus von rund 16.000 Euro. Jetzt, so die Vorstellung der EFB, soll die Gemeinde einspringen.

Gemeinde bezuschusste bereits mit 7400 Euro

Die, so wurde am Dienstag im Finanzausschuss von der Verwaltung dargelegt, habe allerdings schon Zuschüsse in Höhe von 7400 Euro geleistet – durch die Übernahme von 80 Prozent der Bauhofrechnung (3750 Euro) und einen allgemeinen Förderzuschuss zur Raummiete des Bürgerhauses (3650 Euro). Nun haben die EFB einen weiteren Zuschuss über 4900 Euro beantragt. Das, so die Verwaltung, geben die Richtlinien zur Vereinsförderung der Gemeinde nicht vor. Vereine, die Veranstaltungen ausrichten, tragen die eigenständige Verantwortung für die Planung, Durchführung und Nachbereitung. Dazu gehöre auch, die Kosten so zu kalkulieren, dass Verluste möglichst vermieden werden. Gewinne aus erfolgreichen Veranstaltungen verblieben ja auch vollständig beim Verein.

Den Verlust eingefahren habe der Verein, weil es deutlich weniger Aussteller als in den vergangenen Jahren gewesen seien, sagte Christoph Gürtner (FW). Das wiederum habe daran gelegen, dass die Gemeinde eine Liste der Firmen aus dem Gemeindegebiet nicht übermittelt habe. Er sei trotzdem nicht für die Defizitübernahme, stellte aber den Antrag, dass sich die Gemeinde 2025 verpflichte, einen Stand zu buchen. Kerstin Rehm (CSU) forderte, den Verlust zu übernehmen: „Man muss ja gerade in dieser Zeit die Wirtschaft fördern“, so ihre Begründung.

Verein habe das Vertrauen der Gemeinde verspielt

Da sah sich Bürgermeister Sebastian Thaler dann doch genötigt, einige Dinge aus seiner Sicht klarzustellen: 1. Das sei keine Veranstaltung der Gemeinde, die Gemeinde lade folglich auch nicht dazu ein. 2. Die Gemeinde hätte den EFB eine Adressenliste selbstverständlich zukommen lassen, der Verein sei aber nicht bereit gewesen, die dafür fällige Verwaltungsgebühr zu zahlen. 3. Wenn ein Vereinsvorstand mit einer einzigen Veranstaltung ein Minus in solch einer Höhe mache, „dann gratuliere ich, das muss man erst mal hinbringen“. 4. Er werde einen Stand für die Gemeinde nur dann buchen, wenn auch die Mitarbeiter und Kollegen bereit seien, diesen zu besetzen. Er werde da nichts von oben herab verordnen.

Auf dieses Verhältnis zwischen Gemeindemitarbeitern und EFB ging auch Axel Reiß (Grüne) ein: Der Verein habe das Vertrauen der Gemeindemitarbeiter „verspielt“, was die da erfahren mussten, sei schon „ein starkes Stück“ gewesen. Siglinde Lebich (Grüne) fand es überhaupt „schwierig zu begreifen“, wenn ein solcher Verein in seinem Businessplan solch ein Defizit nicht miteinkalkuliert habe.

Der Zuschussantrag der EFB wurde mit der Gegenstimme von Rehm abgelehnt. Gürtners Antrag, die Gemeinde solle verpflichtet werden, 2025 einen Stand zu buchen, fiel mit zwei Gegenstimmen durch.  

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