Nach Messerattacke in Paris: Täter bekennt sich zum IS
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Bei einem Messerangriff in Paris ist ein Deutscher getötet worden, zwei weitere Personen wurden verletzt. Der Polizei soll der Täter bereits als Islamist bekannt gewesen sein.
Bei einer offenbar islamistischen Messerattacke in Paris ist ein junger deutscher Tourist getötet worden. Wie der französische Innenminister Gérald Darmanin und die Staatsanwaltschaft in der Nacht zu Sonntag mitteilten, handelt es sich bei dem Todesopfer um einen 1999 auf den Philippinen geborenen Deutschen. Der Täter, der als Islamist bekannt war und bei der Tat "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben soll, verletzte zwei weitere Menschen. Er wurde festgenommen.
Der Attentäter hatte sich zum sogenannten Islamischen Staat (IS) bekannt, das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. In einem Video hat sich der 26-Jährigen zu der Terrororganisation bekannt haben. Der Täter habe Kontakt mit anderen dschihadistisch motivierten Attentätern gehabt, teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag in Paris mit. Er sei bereits vier Jahre wegen Vorbereitung eines Anschlags inhaftiert gewesen und habe massive psychische Probleme.
Medienberichten zufolge sind am Sonntag drei weitere Menschen in Polizeigewahrsam genommen worden. Es handle sich um Personen aus dem Umfeld des mutmaßlich islamistischen Täters, wie Medien am Sonntag übereinstimmend berichteten. Darunter sollen auch die Eltern des 1997 geborenen Mannes sein.
Die Messerattacke hatte sich am Samstagabend in der Nähe des Pariser Eiffelturms ereignet. "Ein deutscher Tourist, der auf den Philippinen geboren wurde, starb durch die Stiche", sagte Darmanin.
Mit Hammer angegriffen
Der Deutsche sei im Rücken und an der Schulter getroffen worden und habe einen Herzstillstand erlitten, berichtete die Zeitung "Le Parisien" unter Berufung auf die Polizei. Seine Begleiterin blieb laut Darmanin körperlich unversehrt, weil ein Taxifahrer einschritt. Der Angreifer sei daraufhin über eine Seine-Brücke auf die andere Flussseite gelaufen und habe dort weitere Menschen angegriffen. Er habe einen Menschen mit einem Hammer in Höhe des Auges verletzt, ein anderer Mensch habe vor allem einen Schock erlitten.
Darmanin sagte, bei den beiden Verletzten handele es sich um einen Franzosen im Alter von etwa 60 Jahren und einen ausländischen Touristen. Medienberichten zufolge soll es sich um einen Engländer handeln.
Ein Augenzeuge, der während der Tat in der Nähe in einer Bar war, schilderte, er habe Hilferufe gehört und Menschen wegrennen gesehen. Ein Mann "mit einem Hammer in der Hand" habe einen anderen Mann angegriffen, der daraufhin gestürzt sei. Nach "fünf bis zehn Minuten" sei dann die Polizei eingetroffen.
Angreifer vorbestraft
Der Angreifer, ein 1997 geborene Franzose, wurde mit einem Taser ausgeschaltet und wegen Mordes und versuchten Mordes festgenommen. Die nationale Antiterror-Staatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich.
Laut Innenminister Darmanin war der Mann vorbestraft. Er sei 2016 wegen der Planung eines anderen Angriffs zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, von denen er vier Jahre verbüßte. Nach seiner Tat am Samstag habe er angegeben, er könne es nicht ertragen, dass Muslime in "Afghanistan und Palästina" getötet würden. Er äußerte sich erbost über den Gaza-Krieg und dass Frankreich dabei Israels "Komplize" sei.
Aus Polizeikreisen hieß es, der Sohn iranischer Eltern sei als radikaler Islamist bekannt gewesen. Er habe unter psychischen Problemen gelitten, sei "sehr instabil" gewesen und deswegen während und nach seiner Haft psychiatrisch behandelt worden.