Winter-Chaos in Deutschland: Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee erwartet – „Kann richtig weiß werden“
Vielerorts ist am Wochenende Schnee gefallen. Die Aussichten zeigen: Es kommen wohl noch einige Zentimeter Neuschnee hinzu. Der DWD warnt vor Glätte.
München – Das Winter-Wetter ist in Deutschland angekommen. Und das mit voller Wucht. Schnee und glatte Straßen haben zum Ende des Wochenendes (26. November) bundesweit auf mehreren Straßen zu Unfällen mit Verletzten geführt. Ein Ende des Schneefalls ist vorerst indes nicht in Sicht. Ein Meteorologe warnte kürzlich sogar vor der „kältesten Phase seit 2010“.
Wetter in Deutschland: Schnee sorgt für Chaos – Verletzte bei Glätte-Unfällen
Schnee, Eis, Glätte und Matsch machten die Straßen in Deutschland am Wochenende zur Gefahr. Vorsicht war geboten. Es kam zu einigen Unfällen. So wurde beispielsweise im sächsischen Plauen ein 72-jähriger Autofahrer schwer verletzt. Er kam aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse von der Straße ab und überschlug sich mit seinem Auto.
Ebenfalls zum Teil schwer verletzt wurden fünf junge Fahrzeuginsassen bei einem Verkehrsunfall auf schneebedeckter Fahrbahn bei Schotten in Mittelhessen. Sie prallten gegen einen Baum, nachdem sie von der Fahrbahn abgekommen waren. Auf der Autobahn 4 bei Eisenach (Thüringen) kam der Wagen einer Familie ins Schleudern und überschlug sich. Die Insassen wurden leicht verletzt. Auch auf der A95 war die Polizei wegen des Schneefalls im Dauereinsatz.

Winter-Chaos in Deutschland noch nicht vorbei: Neuschnee in Sicht
„Oberhalb von 200, 300 Metern kann es richtig weiß werden“, sagte Wetter-Experte Dominik Jung in seiner Video-Prognose. Zusammen mit einem „strammen Wind“ soll es zu Schneeverwehungen kommen können. Die Wettermodelle sind sich in einem Punkt einig: Auch am Dienstag (28. November) wird in Deutschland Schnee fallen. Hinsichtlich der Mengen seien sich die Modelle allerdings uneins, wie der Meteorologe mit Blick auf die Wetterkarten erklärte. So soll es in höheren Lagen zu folgenden Schneemengen kommen:
Deutsches Wettermodell: | Zwischen zehn und 15 Zentimetern Neuschnee |
Amerikanisches Wettermodell: | 20 bis zu teilweise 30 Zentimeter Neuschnee |
Europäisches Wettermodell: | 40 bis 45 Zentimeter Neuschnee |
„Wir müssen es abwarten“, schlussfolgerte Jung. Das europäische Wettermodell prognostiziere immer wieder große Mengen an Schnee. „Oftmals sind diese Schneemengen relativ übertrieben“, fügte er noch an.
„Tiefdruckgebiet“ über Deutschland: DWD warnt vor Glätte
Verantwortlich für das Wetter ist ein Tiefdruckgebiet, das von Benelux kommend bis zum Dienstag über die Mitte des Landes hinwegzieht, informierte der Deutsche Wetterdienst (DWD). „Dabei wird in der Südhälfte vorübergehend milde Luft herangeführt, während im Norden bereits kalte Luftmassen liegen. Im Laufe des Dienstags setzt sich die polare Kaltluft zunehmend auch im Süden durch“, so die Experten.
In den Morgenstunden am Montag sollen „teils kräftige Niederschläge“ das Wetter prägen. Diese würden bis zum Mittag die Mitte Deutschlands erreichen und im Laufe des Nachmittags bis in den Osten vordringen. Über den mittleren Landesteilen soll der Niederschlag bis in tiefe Lagen in Schnee übergehen. Der DWD warnt streckenweise vor Glätte. Die Schneefallgrenze soll am Montagnachmittag im Westen auf 600 bis 800 Meter steigen, im Süden vorübergehend auf 800 bis 1000 Meter.
Frost, Glätte, Neuschnee: Das Wetter am Dienstag wird erneut winterlich
Für den Dienstag lautet die DWD-Prognose:
- Nachts soll es zu anhaltenden Schneefällen bis in tiefe Lagen kommen: von der Mitte bis in den Osten sowie bis nach Nordostbayern.
- Die Schneefallgrenze soll im Süden hoch bleiben. Nennenswerten Neuschnee soll es nur in Hochlagen geben.
- Im Norden und Nordosten sind Schauerstraßen möglich.
- Allgemein herrscht Frost- und Glättegefahr. Davon ausgenommen seien der Nordwesten und tiefe Lagen im Westen und Süden Deutschlands.
- Im Bergland, an der Nordsee sowie entlang der schleswig-holsteinischen Ostseeküste soll der Wind das Wetter prägen. Es kann zu Sturmböen kommen.
Winterlich ist es indes nicht nur in Deutschland. Auch in Italien gab es einen Wintereinbruch. Kälte aus dem Norden brachte Minusgrade. Auch Österreich versinkt teils im Schnee. (mbr)