Neufahrns Grüne haben Christian Meidinger einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl nominiert. Sein Motto: „Zuhören – Anpacken – Begeistern“.
Neufahrn – Zu besonderen Festtagen holen Männer in Bayern die Lederhose aus dem Schrank. So wie MdL Johannes Becher für seine Aufgabe, die Neufahrner Bürgermeisterkandidaten-Nominierung zu moderieren. Christian Meidinger (54), der den aktuellen Grünen-Rathauschef Franz Heilmeier im März beerben soll, bekam bei der Versammlung im Gasthaus Maisberger die ganz große Bühne.
Meidinger hatte einen spannenden Auftritt, denn er verzichtete auf die klassischen Rundumschläge gegen Mitbewerber im Gemeinderat, Landtag, Ministerpräsident oder Schwarz-Rot in Berlin. Da hätte der 54-jährige Landwirt aus Mintraching (verheiratet, drei Kinder) sicher auch etwas zu sagen gehabt. Aber das war Meidinger nicht wichtig.
Das Konzept der drei Schlagworte
Der Bürgermeisterkandidat hatte ein Konzept der drei Schlagworte: „Zuhören – Anpacken – Begeistern“. Vor allem sprach Christian Meidinger über das Zuhören. Das gilt für die Wünsche der Menschen, neue Wege der Kinderbetreuung, den Ausbau von Infrastruktur oder des Gewerbestandorts. „Ich denke, dass ich gut zuhören kann“, war die bescheidene Aussage des Gemeinderats. Er betonte, dass Neufahrn bei seiner öffentlichen Infrastruktur und vielen Zweckverbänden schon sehr gut aufgestellt ist. Diesen Stand gilt es zu bewahren und klug auszubauen. Der Bürgermeisterkandidat machte außerdem deutlich, dass er als Landwirt anpacken kann und zeigte seine Definition von Begeisterung auf: „Wenn man etwas gut begründet, dann kann man Menschen begeistern und Mehrheiten finden.“
Die erste Mehrheit auf dem Weg in das Rathaus bekam Christian Meidinger dann im eigenen Lager. Alle 15 Stimmen der Mitglieder des Ortsverbands entfielen auf den Mintrachinger. Die Grünen gaben ihrem bescheidenen Frontmann mit der Einstimmigkeit maximalen Rückenwind für die Kommunalwahl im März.
Moosburg schaut wirtschaftlich zu Neufahrn auf
Wahlleiter Johannes Becher erteilte sich selbst dann auch grinsend das Wort und zeigte auf, dass seine Heimatstadt Moosburg wirtschaftlich mittlerweile zu Neufahrn aufschaut – „und vor zwölf Jahren war Moosburg noch etwas reicher als ihr.“ Mit Blick auf die Kommunalwahl am 8. März 2026 wünschte sich Becher vor allem, dass die Menschen die Abstimmung nicht nutzen, um bundespolitische Denkzettel zu verteilen. „Bei keiner anderen Wahl kann man die Heimat so mitgestalten“, sagte Becher. Er freute sich über den aussichtsreichen Kandidaten, der für die Grünen in Neufahrn den Chefsessel im Rathaus verteidigen möchte, nachdem Amtsinhaber Franz Heilmeier angekündigt hatte, nicht mehr anzutreten.