Vor dem ESC 2026: Erstes Land geht jetzt auf die Barrikaden

Die Pläne für den "Eurovision Song Contest" in Österreich werden immer konkreter. Mittlerweile sind nur noch Innsbruck und Wien für den Austragungsort im Rennen und die Moderatoren sollen laut dem ORF Ende des Jahres bekanntgegeben werden. 

Während des ESC 2026 also langsam Gestalt annimmt, kritisiert San Marino die Veranstaltung nun heftig und stellt ihre Teilnahme für nächstes Jahr in Frage.

San Marinos Teilnahme am ESC 2026 steht auf der Kippe

Der Vorwurf von Tourismusstaatssekretär Federico Pedini Amati: Kleinstaaten werden beim "Eurovision Song Contest" massiv benachteiligt – unter anderem beim Votingverfahren. "Das aktuelle Regelwerk benachteiligt Kleinstaaten massiv. Wir haben unsere Würde, die wir verteidigen wollen", so der Politiker gegenüber der italienischen Tageszeitung "Corriere Romagna".

Länder mit einer geringen Einwohnerzahl hätten kaum Zuschauerstimmen und könnten bei der Abstimmung daher nur schwer punkten. Der EBU (European Broadcasting Union) wird außerdem vorgeworfen, kleinen Ländern zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen nicht genug Mitspracherecht zu geben. 

San Marino beim ESC 2025
Gabry Ponte vertritt mit "Tutta L'Italia" San Marino beim ESC 2025 - und erreicht den letzten Platz. IMAGO / Mandoga Media

San Marino will sich wegen ESC intern beraten

San Marino wird die Situation daher erstmal weiter beobachten und sich intern beraten, bevor es eine finale Entscheidung über seine ESC-Teilnahme trifft. "Wir prüfen noch, wie wir weiter vorgehen. Ein möglicher Rückzug ist nicht ausgeschlossen angesichts des Verhaltens, das die EBU – der Veranstalter des Wettbewerbs – in den letzten Jahren gegenüber Kleinstaaten an den Tag gelegt hat", stellt Pedini Amati klar.

San Marinos ESC-Bilanz ist tatsächlich überschaubar. Der Kleinstaat nahm 2008 erstmals am "Eurovision Song Contest" teil, hat allerdings noch nie gewonnen. Die höchste Platzierung, die das Land jemals erreichen konnte, war der 19. Platz im Jahr 2019 mit dem Künstler Serhat und dem Song "Say Na Na Na". 2025 erreichte Gabry Ponte mit "Tutta l‘Italia" den letzten Platz.