Gottes Segen für neues Wildsteiger Feuerwehrauto
Den göttlichen Segen hat jetzt das neue Tragkraftspritzen-Fahrzeug der Wildsteiger Feuerwehr erhalten. Mit einem Kirchenzug durch den 1380 Einwohner zählenden Ort, dem daran anschließenden Gottesdienst auf dem Gemeindeplatz und dem geselligen Ausklang im Festzelt wurde die 202 000 Euro kostende Neuerwerbung gebührend gefeiert.
Eine Fahrzeugweihe ist immer ein Anlass, bei dem die Verantwortlichen für die Feuerwehr Flagge zeigen. So wie am Samstag in Wildsteig. Mit von der Partie waren Bürgermeister Josef Taffertshofer, die Gemeinderäte, Kreisbrandrat Rüdiger Sobotta, Kreisbrandinspektor a.D. Ludwig Fernsemmer, Kreisbrandmeister Manfred Baum, Feuerwehrvorstand Helmut Oswald und Kommandant Michael Strauß sowie die 86 aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wildsteig. Und auch die Feuerwehren des Bezirks Lech erwiesen den Wildsteigern die Ehre – nämlich Peiting, Birkland und Prem, Steingaden, Lauterbach und Wies sowie die Wehren aus Fronreiten und Schönberg.
202 000 Euro hat das neue Mehrzweckfahrzeug gekostet. 40 000 Euro Zuschuss gab's vom Freistaat Bayern. Den „Rest von 162 000 Euro“ musste die Gemeinde für die Ausstattung ihrer Wehr aufbringen. „Das neue Fahrzeug tritt bescheiden auf, hat aber große Qualitäten“, freut sich Josef Taffertshofer. Es sei flexibel einsetzbar und daher ideal für diese kleine Feuerwehr. Er ist überzeugt davon, dass dieses Fahrzeug das Rückgrat der Wehr bildet.
Die Feuerwehr verfügt jetzt über drei Löschfahrzeuge. Eines davon ist in Morgenbach fest stationiert. Kreisbrandrat Rüdiger Sobotta findet es immer gut, wenn 30 Jahre alte Fahrzeug durch neue ersetzt werden. Die 40 000 Euro Zuschuss habe der Freistaat gerne gezahlt. „Die Feuerwehr ist uns lieb und teuer und schließlich profitiert der Freistaat von einer schlagkräftigen Feuerwehr“, ist der Kreisbrandrat überzeugt.
Gottesdienst auf dem Dorfplatz
Der Fahrzeugweihe vorausgegangen war der Gottesdienst auf dem Dorfplatz. Pfarrer Josef Fegg bescheinigte den Wildsteigern: „Ihr macht's es richtig. Ihr seid das ganze Jahr über am Feiern. Trachten- und Gaufest, das Fest der Landjugend, das Oldtimertreffen und jetzt die Fahrzeugweihe.“ Aber nicht nur Feste, sondern auch das Leben und den Glauben sollte man feiern, dankbar und fröhlich sein. An die Gottesdienstbesucher gerichtet sagte Fegg: „Liebe Feuerwehrmänner, der Herr im Himmel ist kein Feuerwehrmann, dennoch gibt es viel Gemeinsamkeiten.“
Wenn es irgendwo brenne oder Keller volllaufen, rufe man die 112. Für die Männer der Wehr sei das nicht immer lustig. Aber wenn Menschen in Not sind, seien sie da. Viele Leute würden das als Selbstverständlichkeit hinnehmen. Beim Herrgott sei das anders. Wenn Menschen in Not seien, schickten sie halt mal ein Gebet zum Himmel. „Doch der liebe Gott ist kein Feuerwehrmann.“ Wenn man ihn brauche, sei er halt nicht immer gleich zur Stelle. „Ihr seid das ganze Jahr für uns da“, betonte der Geistliche. Da sei es nur richtig, dass die Wehr mit guten und modernen Fahrzeugen ausgestattet werde.
„Ihr kommt alle in den Himmel“
„Ich bin unheimlich froh, dass ihr da seid, dass es euch gibt, ihr erfüllt euren Auftrag im Namen Christi, ihr kommt alle in den Himmel“, versprach der Pfarrer und spendierte der Wehr spontan zwei Kasten Augustiner. „Vergelt's Gott, dass es euch das ganze Jahr über gibt.“ Zur Fahrzeugsegnung sagte Fegg, er hoffe, dass es der Wehr gute Dienste leisten möge. Der Tag klang im Festzelt aus.

