„Fataler Fehler“: ADAC warnt vor hoher Verletzungsgefahr beim Reifen-Transport
Ungesicherte Reifen im Auto können zum hochgefährlichen Geschoss werden – das zeigt nun ein ADAC-Crashtest. Worauf es beim Transport ankommt.
Laut einer Studie setzen immer mehr Autobesitzer auf Ganzjahresreifen. Zuletzt schnitten die Allwetter-Pneus in einem Test auch gar nicht schlecht ab. Aber in den spezifischen Wettersituationen sind Sommer- beziehungsweise Winterreifen den Allroundern immer noch überlegen. Der große Nachteil neben den Kosten für zwei Sätze Felgen und Reifen: Im Herbst und Frühling steht jeweils der Wechsel an. Während manche ihre Reifen bei der Werkstatt einlagern lassen, verstauen andere die gerade nicht benötigten Pneus in Keller oder Garage. Will man sie dann montieren lassen – oder neue Reifen auf die Felge gezogen bekommen – muss man die Reifen transportieren. Hier ist Vorsicht geboten.

Crashtest mit 50 km/h: Ungesicherte Reifen werden zu hochgefährlichen Geschossen
Für einen Crashtest legten die Experten des ADAC in einem Golf V einfach die Rücksitzlehnen um und deponierten die Reifen ungesichert im Auto. Wer so vorgeht, macht laut dem Automobilclub einen „fatalen Fehler“: Beim Aufprall mit 50 km/h auf eine starre Barriere wurden die Pneus zu hochgefährlichen Geschossen. Ein Reifen knallte gegen die Kopfstütze des Fahrers, die aus der Verankerung gerissen wurde. Insgesamt hätten Insassen laut dem ADAC durch die Reifen schwere Verletzungen am Oberkörper und auch am Kopf erlitten. Je nach Fahrzeug und Lagerung der Reifen im Fahrzeug könnte der Kopf auch noch härter getroffen werden, so die Experten. Auch, dass ein Reifen bei einem Crash durch die Windschutzscheibe fliege, sei möglich.
Aufprall mit gesicherten Reifen: Fahrer und Beifahrer bleiben von zusätzlichen Verletzungen verschont
In einem zweiten Crashtest mit einem identischen Fahrzeug waren die Reifen gut gesichert. Ergebnis: Die Reifen flogen nicht mehr durchs Auto – und dennoch machten sich die gewaltigen Kräfte bemerkbar. Ein Gurt im Kofferraum riss, die Rücksitzlehne wurde durch die Reifen stark deformiert. Zwar hätten Fahrer und Beifahrer keine zusätzlichen Verletzungen erlitten, trotzdem hätte man hinten besser nicht sitzen sollen.
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Ungesicherte Reifen sind aber nicht nur bei einem Unfall gefährlich. Auch bei Brems- und Ausweichmanövern kann es zu kritischen Situationen kommen.
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So transportieren Sie Ihre Reifen im Auto möglichst sicher
Um Reifen im Auto möglichst sicher zu transportieren, empfiehlt der ADAC folgendes:
- Reifen im Kofferraum mit Spanngurten oder – noch besser – einem speziellen Ladungssicherungsnetz sichern
- Dreipunktgurte auf der Rücksitzbank in die diagonal gegenüberliegenden Gurtschlösser einstecken – das stabilisiert bei einem Aufprall die Lehne zusätzlich
- Wenn nicht alle Reifen in den Kofferraum passen, die übrigen Räder hinter den Vordersitzen einklemmen
- Nach Möglichkeit Reifen einlagern lassen, um den Transport zu vermeiden.
Außerdem weist der Automobilclub darauf hin, dass ein Bußgeld von bis zu 200 Euro sowie ein Punkt in Flensburg droht, wenn man mit ungesicherter Ladung erwischt wird. Sollte es bei einem Unfall zu Verletzungen der Insassen kommen, drohen im Extremfall Strafen wegen fahrlässiger Körperverletzung.