Berg in Bayern bricht auseinander – Experten in Alarmbereitschaft

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Der Hochvogel im Südwesten Bayerns bricht auseinander – und zeichnet tiefe Sorgenfalten in die Gesichter der Forscher, die ihn im Blick behalten.

München – Es klingt absurd – aber ist tatsächlich eine ernste Sorge: In Bayern bricht ein Berg auseinander. Die Nachricht erinnert an die aktuelle, dramatische Lage in Schweiz, wo ein massiver Bergsturz droht und bereits das Dorf Blatten evakuiert werden musste.

Auch in Bayern ist die Lage angespannt, wenngleich noch nicht so dramatisch wie in der Schweiz. Um schnellstmöglich auf gefährliche Entwicklungen reagieren zu können, behalten Wissenschaftler und Forscher den Hochvogel genau im Blick – darüber berichtete nun der BR.

Der Hochvogel bricht auseinander – in der Nähe der Spitze des Berges im Südwesten von Bayern ist der Spalt zu sehen, der Forscher und Wissenschaftler auf Trab hält.
Der Hochvogel bricht auseinander – in der Nähe der Spitze des Berges im Südwesten von Bayern ist der Spalt zu sehen, der Forscher und Wissenschaftler auf Trab hält. © picture alliance/dpa | Florian Mädler

Angespannte Lage in den bayerischen Alpen: Berg bricht auseinander – die Spalte reißt immer weiter auf

Nicht nur in der Schweiz, auch in Bayern droht ein Bergsturz – immerhin bedroht dieser nicht direkt Anwohner, so wie es in dem bayerischen Nachbarland der Fall ist. Seit Jahren aber bereitet ein Riss auch hiesigen Experten Kopfzerbrechen, berichtet der BR. Dieser habe sich in den vergangenen zehn bis zwanzig Jahren verstärkt. Laut TU-Professor Michael Krautblatter, der den 2592 Meter hohen Berg beobachtet, reißen Schneeschmelze und vermehrte Starkniederschläge eine Spalte des Berges immer weiter auf.

Der Hochvogel in Bayern, ein 2.592 Meter hoher Koloss im Allgäu, bricht auseinander. Forscher behalten ihn ganz genau im Blick.
Der Hochvogel in Bayern, ein 2.592 Meter hoher Koloss im Allgäu, bricht auseinander. Forscher behalten ihn ganz genau im Blick. © IMAGO / imagebroker

Zudem seien bereits 140.000 Kubikmeter Gestein abgestürzt, seit der Hochvogel beobachtet wird, berichtet der BR. Theoretisch jederzeit kann es schnell gehen, und während zwar keine Ortschaften von dem drohenden Bergsturz betroffen sind, müssten dennoch schnellstmöglich Warnungen verschickt werden – zum Beispiel an Wanderer, Skifahrer, Bergsteiger.

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„Es wird wahnsinnig laut“ – TU-Professor schildert, was beim Auseinanderbrechen des Berges passiert

Gegenüber der Sektion Donauwörth des Deutschen Alpenvereins (DAV) schildert der TU-Professor, was genau passiert, sollte der Berg irgendwann tatsächlich auseinanderbrechen: „Es wird wahnsinnig laut und macht Staubwolken über Stunden hinweg“, beschreibt der Experte den Vorgang, wenn sich die Südseite der Flanke löst und in die Tiefe donnert. In diesem Moment will man definitiv nicht in der Nähe sein.

Auseinanderbrechen eines Berges

Berge können durch verschiedene geologische Prozesse auseinanderbrechen oder instabil werden, wobei Felsstürze und Bergrutsche zu den dramatischsten Erscheinungsformen gehören. Zu den Hauptursachen zählen Erosion, Verwitterung, tektonische Aktivitäten und Klimaveränderungen, die die Stabilität des Gesteins beeinträchtigen.

Wasser spielt dabei eine entscheidende Rolle: Es kann in Felsspalten eindringen, bei Frost gefrieren und expandieren, was zu Rissbildungen führt, oder bei Tauwetter den Untergrund aufweichen. Auch starke Regenfälle oder Schneeschmelze können den Druck in Gesteinsschichten erhöhen und Rutschungen auslösen.

Der Klimawandel verstärkt diese Prozesse durch häufigere Extremwetterereignisse und das Auftauen von Permafrost in Hochgebirgen, was die Felsstrukturen weiter schwächt.

Quellen: United States Geological Survey (USGS), Schweizerisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF), Nature.com

Tatsächlich scheint es gar nicht unbedingt eine Frage zu sein, ob der Hochvogel auseinanderbricht – sondern lediglich, wann es soweit ist. Um darauf vorbereitet zu sein, behalten die Wissenschaftler den Problem-Berg genauestens im Auge. (fhz)

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