Auf Fahrtstrecke eines hochrangigen Siko-Gastes? Münchnerin wundert sich über Maßnahme
Über 230 „Lotsenfahrten“ verzeichnete die Polizei nach der Siko in München. Eine Passantin teilte das Bild einer Schutzmaßnahme.
München – Am zurückliegenden Wochenende (16. bis 18. Februar) herrschte Ausnahmezustand in der Landeshauptstadt. Zum 60. Mal trafen sich hochrangige Regierungsvertreter sowie Experten aus Militär und Wissenschaft zur Münchner Sicherheitskonferenz (Siko). Etwa 5000 Polizisten waren für den Schutz der Veranstaltung zuständig. Mitunter kamen dabei nicht ganz alltägliche Sicherheitsmaßnahmen zum Einsatz, wie einer Münchnerin auffiel.
Siko in München: Passantin entdeckt Schutzmaßnahme
„Woran man merkt, dass in München Siko ist“, schrieb sie zu einem Bild auf ihrem X-Kanal. Darauf zu sehen ist ein handelsüblicher Postkasten, mit zwei beschrifteten Schlitzen, die Münchnern bekannt vorkommen dürften: „PLZ 80000 – 81999“ und „andere PLZ“. Allein, die Türen des Postkastens sind abmontiert. Briefe wären also völlig ungeschützt darin gelandet.
Eine Vorsichtsmaßnahme, damit niemand dort einen gefährlichen Gegenstand deponieren kann? Den entsprechenden Verdacht der X-Nutzerin bestätigt die Münchner Polizei auf Anfrage unserer Redaktion. „Es ist naheliegend, dass sich diese Örtlichkeit innerhalb des Sicherheitsbereichs oder auf der Fahrtstrecke eines hochrangigen Gastes befunden hat“, schreibt ein Sprecher bezüglich des Bildes. Dafür spreche auch ein Punkt, auf den die Fotografin gar nicht explizit verwiesen hatte: „Ein zusätzlicher Hinweis ist der versiegelte Deckel, welcher am Boden zu sehen ist.“
Etwa 5000 Polizisten sichern Siko in München
Immer wieder hatte die Polizei Fahrtstrecken der hochrangigen Staatsgäste zur An- und Weiterreise abgesperrt. Aus Sicherheitsgründen wurde über die betroffenen Routen meist kurzfristig informiert. Über 230 sogenannter „Lotsenfahrten“ von Konferenzteilnehmern verzeichnete die Münchner Polizei nach Abschluss der Siko.
Die etwa 5000 Beamten waren an vielen Fronten gefordert. Sie überprüften und versiegelten etwa 1200 Gullydeckel, bauten knapp 800 Sperrgitter auf und führten in 18 Hotels Schutzmaßnahmen durch.