Nahwärmenetz für Wörth: Bau startet 2026
Regionale Wertschöpfung und Erneuerbare Energien für Wörth: Das Nahwärmenetz soll ab 2026 gebaut werden.
Das Nahwärmenetz für Wörth nimmt weiter Gestalt an. Im Gemeinderat stellten Fachleute der Firma GP Joule, die gemeinsam mit der Gemeinde die Renergiewerke Wörth zu je 50 Prozent betreiben soll, den aktuellen Projektstand vor.
Die Akquise wurde Ende Februar abgeschlossen. Man sei mit jedem dritten Hausbesitzer in Wörth ins Gespräch gekommen, was eine „hohe Quote“ sei. Es sei grundsätzlich das Interesse an einem Nahwärmenetz gegeben.
Die Gesamtmaßnahme, aufgeteilt in drei Bauabschnitte plus Errichtung der Heizzentrale, wurde mit rund 7,2 Millionen Euro beziffert, wobei der Rohr- und Tiefbau am meisten zu Buche schlage. Zwei Fördertöpfe stünden zur Verfügung: für die Planungsleistungen mit rund 50 Prozent und für die Infrastruktur mit rund 40 Prozent. Diese Zuwendungen seien gesichert.
Die Renergiewerke Wörth GmbH soll zu gleichen Teilen von der Gemeinde und dem Kooperationspartner GP Joule betrieben werden. Die Einlage als Gesellschaftsanteil beträgt je 12 500 Euro und je 550 000 Euro an Eigenmitteln. Die Fremdmittel von drei Millionen Euro werden über ein Darlehen von den Renergiewerken Wörth finanziert. Die Gemeinde hat sich laut Bürgermeister Thomas Gneißl (ÜPWG) zu dieser Betreiberform entschieden, um bei der Nahwärmeversorgung als Kommune „Herr des Geschehens“ zu bleiben. Unmittelbar vor dem Start des Projekts wird die Gemeinde der GmbH beitreten.
Heizzentrale mit Pufferspeicher
Das Gesamtprojekt ist in drei Bauabschnitte unterteilt – Anfang 2026 soll der Bau des ersten Abschnitts beginnen. Es ist geplant, dass zunächst eine Heizzentrale mit Pufferspeicher nordöstlich vom Wörther Sportheim an der Gemeindeverbindungsstraße nach Teufstetten errichtet wird. Es kamen zwei Varianten für die Pufferspeicher zur Sprache: ein 17 Meter hoher Turm mit einem Fassungsvermögen von 300 Kubikmetern oder zwei kleinere Türme mit je 14 Metern. Die wirtschaftlichste Lösung soll nach erneuter Betrachtung zum Zuge kommen.
Ende 2026 will man den ersten Abschnitt in Betrieb nehmen und mit der Wärmelieferung über eine Hackschnitzelanlage und eine ortsnahe Biogasanlage beginnen. Zunächst soll das östliche Ortsgebiet von Wörth angeschlossen werden. Ziel ist es, 88 Prozent der Wärmelieferung über eine Luftwärmepumpe abzudecken (zusätzliche Kosten: rund 2,5 Millionen Euro), die erst in einem späteren Bauabschnitt verwirklicht wird. Der Anteil der Wärmeerzeugung über Hackgut liegt bei sieben, der über Biogas bei fünf Prozent.
„Die Wertschöpfung bleibt am Ort“, meinten die Fachleute. Für die Hackschnitzel soll ein regionaler Anbieter zum Zug kommen. Der erste Abschnitt erstreckt sich über drei Kilometer, die Gesamtlänge beträgt sechs Kilometer.