Karwendelschüler treten für die Gesundheit in die Pedale
Viele Kinder bewegen sich zu wenig. Die Folgen sind Übergewicht, Haltungsschwächen und gesundheitliche Störungen. Am 31. März wurde bundesweit für über 137.000 Kinder unter dem Motto „Sporteln-Spielen-Toben(SpoSpiTo)“ die seit 2019 mittlerweile sechste Runde eines der größten Schulprojekte in Deutschland für mehr Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz auf dem Schulweg gestartet.
Mittenwald – Als Einzige in der Region beteiligt sich die Karwendelschule mit ihren 220 Grundschülern an dieser Aktion. Als Koordinatorin fungiert als Verkehrs- und Sicherheitsbeauftragte Grundschullehrerin Anja Krinninger. „Ziel ist, dass die Schüler innerhalb von sechs Wochen mindestens 20-mal ohne Elterntaxi in die Schule kommen“. Durch die so weniger benötigten Autos soll die Verkehrsdichte auf dem Schulweg entschärft und sicherer werden. „Daneben wird die Umwelt geschont und etwas für den Klimaschutz getan“, ergänzt Krinninger, „wir hoffen auf mehr Eigenständigkeit bei den Schülern und auf den Langzeiteffekt“. Als Anreiz wurde den Schülern – die Drittklässler können zu Fuß oder mit Roller und ab der vierten Klasse auch mit einem Fahrrad kommen - ein Bewegungspass ausgehändigt. Darin müssen die Eltern den aus eigener Kraft zurückgelegten Schulweg ihrer Kinder mit Unterschrift bestätigen.
Mit Schwung zur Schule statt Elterntaxi
Jeder erfolgreiche Schüler erhält eine Urkunde und nimmt an einem Gewinnspiel mit tollen Preisen teil. Verlost werde 500 Gutscheine im Wert von jeweils 20 Euro von DECATHLON; 83 „Scooter Up 200“ von HUDORA und 125 Kinderrucksäcke von VAUDE. Für Schüler, die wegen ihrem besonders weiten Schulweg mit dem Auto, Bus oder Taxi kommen müssen, gibt es eine Sonderregelung. „Wenn sie daheim die von den Eltern bestätigten vorgegebenen lustigen Fitess-Übungen machen“, ergänzt Krinninger, „kommen sie auch in die Wertung“.
Begeistert von der „SpoSpiTo“-Aktion waren die Schüler aus der Klasse 4 a von Lehrerin Sandra Müller. „Ich komme immer schon zu Fuß“, so Benedikt, „aber manchmal auch mit dem Roller“. Kilian fährt mit dem Fahrrad und mit Zwillingsschwester Luisa zur Schule. „Wir werden nicht gefahren und bleiben fit“. Im Gries wohnt Linus. „Ich habe den Fahrradführerschein und radle, weil ich der Meinung bin, dass die vielen Elternautos nur die Natur verschmutzen“.
Mit dem Rad kommt auch Alexander. „Um mich fit zu halten, fahre ich eh viel Fahrrad“. Fleißig Unterschriften sammeln will Antonia. „Ich bin beim EKV Mittenwald und für mich ist Fahrradfahren auch Training“. Wie immer kommt Seppi mit dem Radl. „Ich werde fleißig Unterschriften sammeln und hoffe auf einen Preis“.
Stolz auf 220 Schüler
Rektorin Anja Zwerger ist stolz auf ihre 220 Grundschüler. „Ich freue mich besonders, dass so viele Schüler daran teilnehmen. Dies ist insbesondere während dem Turnhallenbau wichtig, weil es in diesem Zeitraum auf unserem Schulgelände eh keine Parkplätze für die Elternfahrzeuge gibt“. Kunz