Nach Hoeneß äußert auch Eberl scharfe Kritik an Matthäus
Ohne Management-Erfahrungen begibt sich Rekordnationalspieler Lothar Matthäus regelmäßig in unbekannte Zonen. Dafür hagelt es nun von Seiten des FC Bayern scharfe Kritik.
München / Miami – Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus stellte über eine lange Zeitspanne als Aktiver absolute Weltklasse dar, die Krönung war der Weltmeistertitel 1990 als Kapitän. Obwohl ihm viele größtes Fußballfachwissen nachsagten, scheiterte er anschließend in seiner Trainerkarriere krachend. Als Vereins- oder Verbandsfunktionär durfte er nie Verantwortung übernehmen, dafür löst er permanent als TV-Experte Diskussionen aus, nicht zuletzt deswegen, weil er sich in Bereiche einmischt, für welche er im Grunde genommen keine Qualifikation aufweisen kann.
Matthäus-„Zahlenspiel“ im Woltemade-Poker erzürnt den FC Bayern
So kommt es nun aufgrund seiner Einmischung in der „Causa Woltemade“ erneut zum Disput zwischen dem 64-Jährigen und seinem Ex-Verein, dem FC Bayern (1984-88; 1992-2000). „Von außen, ohne Interna oder Voraussetzungen zu kennen, die Preise wie auf dem Basar nach oben zu treiben, das gehört sich nicht. Das geht einen Schritt zu weit. Da hat sich Uli völlig berechtigt geäußert“, so FCB-Sportvorstand Max Eberl in Miami nach dem 4:2 der Bayern im Achtelfinale der Klub-WM gegen Flamengo.
Uli Hoeneß hatte Matthäus angegriffen, weil dieser im Poker des deutschen Rekordmeisters um Stuttgarts Topstürmer Nick Woltemade eine Ablöse von 80 bis 100 Millionen Euro ins Gespräch gebracht hatte. Matthäus konterte daraufhin, Hoeneß gehe es „nur darum, andere Menschen zu attackieren, um von eigenen Fehlern abzulenken“.
Eberl ermahnt Matthäus für Hoeneß-Kritik
Eberl, der zuvor bereits das Interesse des Rekordmeisters an Woltemade bestätigt hatte, betont nun, Hoeneß habe „für den deutschen Fußball und für Bayern München über 50 Jahre lang Herausragendes geleistet. Er ist immer noch mittendrin. Und ihm dann sowas ins Gesicht zu schleudern - selbst ein Weltfußballer wie Lothar Matthäus sollte das nicht machen.“

Nicht ganz zu Unrecht befürchtet der 51-Jährige, dass die anhaltenden Spekulationen und Gerüchte um den angepeilte Woltemade-Transfer die Verhandlungen nicht einfacher gestalten würden. „Wenn die Verhandlung in der Öffentlichkeit geführt wird, wird es meistens nicht zu einem guten Ergebnis führen“.
Unglückliche Vorzeichen: Trotzdem professionelle Handhabung der Vereine?
Trotzdem glaubt der FCB-Sportvorstand auch angesichts der kolportierten Ablöseforderung von 100 Millionen Euro nicht, „dass Stuttgart uns über den Tisch ziehen will. Dafür ist unser Verhältnis zu gut.“ Es werde in den Gesprächen mit dem VfB nun vor allem darum gehen, „wie diese Positionen, die öffentlich inoffiziell durchgesteckt werden, zusammengeführt werden können“. Dies hört sich auf alle Fälle wie seriösens Management-Handeln an.