Deutscher Familienbetrieb muss wegen Autokrise Insolvenz anmelden – wie geht es weiter?

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Die Autokrise belastet nicht nur die großen Konzerne, sondern auch kleinere Betriebe. Nun musste ein Familienunternehmen aus dem Südwesten Insolvenz anmelden.

Talheim – Die globalen Herausforderungen der Automobilindustrie belasten die großen Konzerne – sowohl Hersteller wie Mercedes-Benz als auch Zulieferer wie Bosch – weiterhin massiv, gehen aber auch an kleineren Betrieben nicht vorbei. Wie aus einer Mitteilung der Stuttgarter Rechtsanwaltskanzlei Menold Bezler hervorgeht, hat die Firma Mastel Aluminium-Halbzeuge GmbH mit Sitz in Talheim bei Heilbronn (Baden-Württemberg) am 5. Mai einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Wie der Name bereits vermuten lässt, ist das familiengeführte Unternehmen auf die Verarbeitung von Aluminium spezialisiert und beliefert Kunden aus dem Maschinenbau, der Automobilindustrie und der Luftfahrtbranche. Die Krise der Industrie hat aber bei Mastel zu einer finanziellen Schieflage geführt, weshalb nun der Gang zum Heilbronner Amtsgericht angetreten werden muss. Wie geht es mit dem Betrieb und seinen Mitarbeitern weiter?

Familienbetrieb meldet Insolvenz an – Geschäftsbetrieb soll uneingeschränkt weitergeführt werden

Laut der Mitteilung hat das Amtsgericht dem Antrag stattgegeben und Rechtsanwalt Sebastian Mielke von Menold Bezler zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der Geschäftsbetrieb soll während des Verfahrens uneingeschränkt weitergeführt werden, die Löhne und Gehälter der 44 Mitarbeiter sind bis einschließlich Juli 2025 über das Insolvenzgeld gesichert. In der Mitteilung werden ungewöhnliche Preisschwankungen und hohe Investitionen in derzeit nur teilweise ausgelastete Maschinen als Gründe für die Schieflage genannt.

Die Mastel Aluminium-Halbzeuge GmbH ist seit 40 Jahren aktiv und beliefert laut der Website Kunden in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Im nächsten Schritt soll die aktuelle Lage des Familienbetriebs aus Baden-Württemberg analysiert werden und gleichzeitig wird ein strukturierter Prozess für die Suche nach Investoren gestartet. Erst kürzlich konnte ein insolventes Unternehmen aus Baden-Württemberg durch einen Investoreneinstieg gerettet werden, allerdings nicht ganz ohne Verluste.

Mehrere Aluminiumprofile.
Ein auf die Aluminiumverarbeitung spezialisierter Familienbetrieb hat Insolvenz angemeldet (Symbolfoto). ©  IMAGO/blickwinkel

Insolvenzwelle in Deutschland, doch für Mastel stehen die Zeichen gut

Durch die herausfordernde Wirtschaftslage, hohe Preise und eine gleichzeitige Investitionszurückhaltung ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den vergangenen Monaten massiv gestiegen, wovon Baden-Württemberg durch die starke Wirtschaft besonders betroffen ist. Im Fall der Mastel Aluminium-Halbzeuge GmbH stehen die Zeichen allerdings gut, die ersten Gespräche mit Lieferanten und Kunden verliefen laut Mitteilung positiv, sodass der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen weitergeführt werden kann.

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