Russland hat seine Angriffe mit Raketen und Drohnen auf die Ukraine im September deutlich ausgeweitet. Die russische Armee setzte bei ihren nächtlichen Angriffen 185 Raketen und gut 5600 Drohnen ein, wie aus einer AFP-Analyse von Daten der ukrainischen Luftwaffe hervorgeht. Dies ist ein Anstieg um 36 Prozent im Vergleich zum August.
Kurze Pause vor Trump-Putin-Treffen
Russland hatte seine Luftangriffe vor dem Treffen von Kremlchef Wladimir Putin mit US-Präsident Donald Trump am 15. August in Alaska vorübergehend reduziert. Das Gespräch blieb aber ergebnislos. Der Kreml erklärte im September, es sei zu einer "Pause" in den Gesprächen über eine Beendigung des Kriegs mit der Ukraine gekommen. Moskau kündigte an, seine Offensive fortzusetzen.
An diesem Datum fand der schwerste Angriff statt
Russland greift die Ukraine seit dem 10. Mai jede Nacht mit Drohnen an. In der Nacht zum 7. September führte die russische Armee ihren bislang massivsten Luftangriff auf die Ukraine aus. Dabei kamen 810 Drohnen zum Einsatz. Auch wurde erstmals der ukrainische Regierungssitz in der Hauptstadt Kiew getroffen.
Die ukrainische Luftwaffe gab an, im September 87 Prozent der russischen Drohnen und 68 Prozent der Raketen abgeschossen oder abgefangen zu haben.

Moderne Abwehrstrategien im Einsatz
Zur Abwehr der Drohnen-Angriffe setzt die Ukraine unter anderem mobile Luftabwehrsysteme, elektronische Störsender und Abfangdrohnen ein. Angesichts der jüngsten Drohnen-Vorfälle in mehreren europäischen Staaten hat die ukrainische Regierung Gespräche mit Nato-Mitgliedern aufgenommen, um ihre Erfahrungen beim Abschuss russischer Drohnen weiterzugeben.
Anti-Drohnen-Team wird nach Dänemark geschickt
Kiew kündigte zudem an, ein Anti-Drohnen-Team zu Trainingseinheiten nach Dänemark zu entsenden. Am Mittwoch findet in Kopenhagen ein informelles Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs statt, bei dem auch über einen sogenannten "Drohnenwall" diskutiert werden soll.