Brain Games Fürstenfeldbruck: Zwei Rekorde beim zehnten Schnellschach-Turnier
Jung oder Alt, Amateur oder Großmeister: Bei den zehnten Brain Games in der Marthabräuhalle stellten sich 205 Teilnehmer der Herausforderung Schnellschach. Die Jubiläumsauflage wartete gleich mit zwei Rekorden auf.
Fürstenfeldbruck – Gut 200 Menschen sitzen und stehen in der Marthabräuhalle. Und trotzdem möchte man fast auf Zehenspitzen durch den Raum gehen. Allenfalls ein Räuspern, das Wegschieben eines Stuhles oder das leise Klackern der Schachfiguren sind zu hören. Nichts soll die Ruhe und Konzentration stören. 205 Teilnehmer sitzen bei den Brain Games vor den Schachbrettern – das ist nicht nur ein neuer Turnierrekord für den TuS Fürstenfeldbruck, sondern auch ein bundesweiter Höchstwert für Schnellschachturniere.
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Brain Games Fürstenfeldbruck: Nur 15 Prozent Frauen beim Schach-Turnier
Organisator Thomas Hirn ist stolz auf die beständige Anziehungskraft des Turniers. „Es sind so viele Regionen vertreten.“ Hirn vertritt nicht nur den Sponsor, Immobilien Hirn, sondern ist selbst ein begeisterter Schachspieler. Seine Frau Jana ist diesmal im Teilnehmerfeld. Dass davon nur rund 15 Prozent Frauen sind, bedauert Thomas Hirn. Eine Erklärung, warum der Anteil so gering ist, habe er aber nicht. „Eigentlich ist Schach doch ein idealer Sport, um von Frauen und Männern im gleichen Wettbewerb ausgetragen zu werden“, sagt Hirn.
Beim TuS hat man sich bei der Jubiläumsausgabe der Brain Games sogar um etwas Showcharakter bemüht. Ähnlich dem roten Stuhl beim Ski-Weltcup, auf dem die jeweils Führenden Platz nehmen, ist in der Marthabräuhalle ein Podest aufgebaut. Dort tragen die ihre Partien aus, die in der Wertung vorne liegen – ein Stück entfernt von der Unruhe im Eingangsbereich.
Oben auf dem Podium nimmt auch immer wieder Hans-Joachim Hecht vom TuS Platz – mit 85 Jahren der älteste Teilnehmer. Er fordert im Duell der Großmeister Igor Khenkin heraus. Eine spannende Partie, aber beide kommen in der Endabrechnung an den Ettlinger Jonas Rosner nicht heran. Dem gelingt nämlich ein doppeltes Kunststück: Er verteidigt nicht nur als erster in den zehn Jahren des TuS-Turniers den Vorjahrestitel. Rosner ist nun auch der erste Teilnehmer, der alle neun Partien für sich entscheiden konnte.
10. Brain Games: Der Vorteil der Jugend
Der TuS stellt auch den jüngsten Teilnehmer: Von einem Titel ist der zehnjährige Luca Dejako zwar noch ein Stück entfernt. Aber für ihn und viele andere ist die Erfahrung des Turniers wertvoll. „Die Chance, sich mit einem Großmeister messen zu können, ist doch sehr reizvoll“, betont Thomas Hirn. Er zieht einen Vergleich heran: „Wenn ein Amateurverein im Fußball auf einen Bundesligisten trifft, ist das für den Amateurklub auch ein Ereignis.“
Und beim Schnellschach, wo eine Partie auf für die Schachwelt kurze 15 Minuten ausgelegt ist, sieht Hirn die Jüngeren etwas im Vorteil. „Die bereiten sich teilweise massiv im Internet vor.“ Dort seien „Spielpartner“ rund um die Uhr verfügbar. Zudem seien Jüngere oft forscher und mutiger. Ältere müssten da ihre Routine entgegensetzen. „Eine immer sehr reizvolle Ausgangslage“, sagt Hirn. Und solche Duelle wird es in einem Jahr wieder geben. Die elften Brain Games des TuS sind im Internet bereits angekündigt.
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